VW-Markenchef Herbert Diess ist vom Betriebsrat heftig kritisiert worden: Er habe gegen Vereinbarungen des Zukunftspakts verstoßen. Nun verteidigt Diess seinen Sparkurs in einem Brief an die Mitarbeiter.
Nach der harschen Kritik des Betriebsrats hat VW -Markenchef Herbert Diess seinen Sparkurs verteidigt. "Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens lässt uns im Moment wenig Spielraum", schrieb Diess in einem Brief an die Mitarbeiter, der der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorlag. Der vereinbarte Personalabbau müsse daher fortgesetzt werden. "Die Übernahme von Leiharbeitern in größerem Umfang würde nochmals den Abbau-Druck auf die Stammbelegschaft erhöhen." Diess machte deutlich, dass er die Steigerung der Produktivität der renditeschwachen Hauptmarke als Voraussetzung dafür sieht, dass das Unternehmen den Umbau mitten in der Dieselkrise bewältigen kann.
Der Betriebsrat hatte dem früheren BMW-Manager zuvor in einem Mitarbeiterbrief vorgeworfen, gegen Vereinbarungen des Zukunftspakts zu verstoßen und die Zusammenarbeit bei mehreren Projekten eingestellt. Er kritisierte, das Management wolle möglichst schnell und möglichst viele befristete Beschäftigte aus dem Unternehmen drängen, um bereits im ersten Quartal Erfolge beim Stellenabbau vorzuweisen. Die Arbeitnehmervertretung pocht darauf, dass Jobs nur dann wegfallen sollen, wenn die dahinter stehende Arbeit nicht mehr vorhanden oder anders organisiert ist. Diess sorge zudem durch einen Einstellungsstopp in Zukunftsbereichen dafür, dass 1500 freie Stellen wegfielen.
Bis Montag erwartet der Betriebsrat vom Markenvorstand eine schriftliche Stellungnahme zu den Vorwürfen. Diess und Personalvorstand Karlheinz Blessing sollen zudem an einer Sitzung des Betriebsausschusses am gleichen Tag teilnehmen. Das Treffen macht der Betriebsrat von der schriftlichen Antwort des Managements abhängig. Ein Insider auf der Arbeitgeberseite sagte, Blessing und Diess wollten sich noch am Freitag abstimmen. Das für Montag angesetzte Treffen solle stattfinden.
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