Mappus hat zuviel für EnBW bezahlt

Donnerstag, 21.11.2013 12:20 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 110

Schallende Ohrfeige für Stefan Mappus: Ein aktuelles Gutachten bescheinigt ihm einen viel zu hohen Kaufpreis für die EnBW-Aktien. Der Verdacht der Untreue gegen ihn erhält damit neue Nahrung.

Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hat nach einem neuen Gutachten für die Anteile am Energieversorger EnBW knapp 780 Millionen Euro zu viel bezahlt. Dieses Ergebnis einer von ihr in Auftrag gegebenen Expertise teilte die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag mit. Die Behörde ermittelt gegen Mappus wegen Untreue zulasten des Landes beim EnBW-Deal und will das Gutachten in ihre strafrechtliche Beurteilung einbeziehen.

Mappus hatte sich stets überzeugt gezeigt, ausschließlich im Interesse des Landes gehandelt zu haben. Ende 2010 hatte das Land unter seiner Führung der französischen EdF 4,7 Milliarden Euro für ein Aktien-Paket von 45 Prozent am Karlsruher Versorger EnBW gezahlt.

Die grün-rote Koalition sieht ihre Zweifel an einem angemessenen Kaufpreis für die EnBW-Aktien durch das neue Gutachten untermauert. Das Land klagt vor einem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer auf Rückzahlung von 834 Millionen Euro. Ein Sprecher von Finanzminister Nils Schmid (SPD) betonte: „Wir fühlen uns in unserem Kurs bestätigt, das Geld für die Steuerzahler in Baden-Württemberg zurückzuholen.“ Damit würden auch CDU und FDP Lügen gestraft, die sich gegen die Schiedsgerichtsklage ausgesprochen hatten.

Der Münchner Finanzwissenschaftler Wolfgang Ballwieser kam laut Anklagebehörde zu dem Schluss, dass der EnBW-Unternehmenswert zum Zeitpunkt des Kaufs einem Aktienpreis von 34,58 Euro entsprochen habe. Das Land gab aber 41,50 Euro pro Aktie aus. Daraus ergibt sich die Differenz von 778,6 Millionen Euro. Wann die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen beendet, ist nach Angaben einer Sprecherin noch nicht absehbar.

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