Der Finanzchef Frank Lutz tritt von seinem Posten bei MAN zurück. Das Unternehmen steht kurz vor der Eingliederung in VW, womit Lutz faktisch entmachtet würde. Bis dahin wollte er nicht abwarten.
Beim vor der Eingliederung in VW stehenden Nutzfahrzeughersteller MAN tritt der Finanzchef zurück. Finanzvorstand Frank Lutz habe sich mit dem Aufsichtsrat "über die einvernehmliche Aufhebung seines Vertrages mit sofortiger Wirkung verständigt", gab MAN am Montagabend in einer knappen Mitteilung bekannt. Sein Verantwortungsbereich werde von Vorstandssprecher Georg Pachta-Reyhofen übernommen.
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuvor berichtet, Lutz wolle offenbar nicht abwarten, bis der geplante Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Konzernmutter Volkswagen (VW Aktie) in Kraft trete. "Damit würde sein Bereich mit Aufgaben wie Investor Relations, Finanzierungen und Jahresabschlüssen wegfallen und zentral über Wolfsburg laufen", zitierte die Zeitung Konzernkreise. Als MAN-Finanzchef wäre Lutz dadurch faktisch entmachtet worden. VW will MAN in seinen integrierten Autokonzern eingliedern.
VW plant einen integrierten Auto- und Nutzfahrzeugkonzern, zu dem auch die Lkw-Töchter MAN und Scania gehören. Daher hatten die Wolfsburger erst im vergangenen Jahr ihren Stimmrechtsanteil bei MAN auf 75,03 Prozent aufgestockt. Die vollständige Kontrolle über das einstige Dax-Schwergewicht könnte Wolfsburg bereits nach einem entsprechenden Hauptversammlungsbeschluss in diesem Sommer erlangen. Danach könnte VW die restlichen MAN-Aktionäre mit einem Geldangebot abfinden.
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