Lufthansa: Schlichtung ohne Ergebnis / Sinken bald die Ticket-Preise?

Nach zweiwöchigen Schlichtungsverhandlungen sind die Gespräche zwischen dem Luftfahrtkonzern und der Pilotengewerkschaft Cockpit heute ergebnislos beendet worden. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters teilte ein Sprecher der Vereinigung Cockpit mit, dass der ehemalige UN-Botschafter Gunter Pleuger, der in dem Streit als Schlichter auftrat, demnächst seine Empfehlung zur Beilegung des Konflikts bekannt geben werde. Erwartet wird, dass Pleuger den Beteiligten einen Kompromissvorschlag unterbreitet.

Andere Tarifthemen bleiben ungeklärt

Ein Ende des Tarifkonflikts wäre damit nicht garantiert: Die Verhandlungen drehten sich bisher ausschließlich um Pilotengehälter – andere strittige Themen, darunter Fragen zur Altersversorgung und zum Ausbau der Lufthansa-Tochter Eurowings, wurden in den Verhandlungen bisher ausgeklammert.

Bereits am Vormittag hatte die Lufthansa laut einer dpa-Meldung in Frankfurt mitgeteilt, dass die Schlichtungsgespräche ergebnislos geblieben waren. Mit einem Schlichtungsergebnis sei laut Angaben der Airline in den kommenden Tagen zu rechnen. Nähere Angaben zum Verlauf der Verhandlungen machte der Konzern nicht. Eine gute Nachricht für Lufthansa-Passagiere vermeldete unterdessen die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung": Lufthansa-Chef Carsten Spohr stellte im Gespräch mit dem Blatt heute günstigere Flugtickets in Aussicht. Man gehe davon aus, so Spohr, den Kunden auch 2017 "leicht reduzierte Ticketpreise" anbieten zu können.

Streik führte zum Ausfall tausender Flüge

Der Tarifstreit zwischen Europas zweitgrößter Airline und dem Pilotenverband  zieht sich bereits seit mehreren Monaten hin. Im November war es zu einem sechstägigen Streik der Lufthansa-Piloten gekommen, der zum Ausfall mehrerer tausend Flüge geführt hatte. Die Pilotengewerkschaft Cockpit fordert in dem Tarifkonflikt Gehaltserhöhungen für 5400 Lufthansa-Piloten. Cockpit wollte eine nachträgliche Gehaltserhöhung um 3,7 Prozent pro Jahr ab 2012 durchsetzen – insgesamt mehr als 20 Prozent. Die Airline hatte diese Forderung abgelehnt und ihrerseits eine Steigerung um 4,4 Prozent sowie eine Einmalzahlung für die Piloten angeboten.