LSE verkauft Tocher Clearnet SA
Dienstag, 03.01.2017 18:17 von | Aufrufe: 1835

LSE ebnet den Weg für Fusion mit Deutscher Börse

LSE verkauft Tocher Clearnet SA - © chrisdorney istockphoto.com

Um die Chancen einer Genehmigung aus Brüssel für einen Zusammenschluss mit der Deutschen Börse zu erhöhen, ist die LSE bereit, ihre französische Tochtergesellschaft zu verkaufen. Wie die beteiligten Unternehmen am Dienstag mitteilten, soll das Abwicklungshaus Clearnet SA bei einem erfolgreichen Abschluss der Fusion für insgesamt 510 Millionen Euro an die Konkurrenz gehen. Clearinghäuser sichern das Derivategeschäfte ab, wenn einer der Handelspartner ausfällt.

Zusammenschluss mit Hürden

Die noch ausstehenden Zustimmungen der EU und der hessischen Börsenaufsicht sind die größten verbliebenen Hürden der Fusion, bei der es um rund 25 Milliarden Euro geht. Da die LSE auch die Mailänder Börse betreibt, würde durch den Zusammenschluss ein europäisches Börsenschwergewicht entstehen. Der Verkauf von Clearnet SA soll deshalb nicht nur die Zweifel der EU-Wettbewerbshüter ausräumen, sondern auch andere EU-Staaten milde stimmen. Besonders scharfe Kritik war in der Vergangenheit von den Ländern Frankreich, Niederlande, Belgien und Portugal geübt worden. Jene Länder, in denen die Euronext ihre Handelsplätze betreibt. Sie sorgen sich um die eigene Konkurrenzfähigkeit und fürchten sich vor der Entstehung eines übermächtigen Börsenriesens, der zu viel Einfluss auf die europäische Finanzmarkt-Infrastruktur ausübt und die Euronext ins Abseits drängt. Die EU-Kommission hatte den beiden Konzernen bereits im Dezember in einem über 300 Seiten langen Schreiben ihre Bedenken mitgeteilt.

Ausgang bleibt ungewiss

Bis zum 13. März will die EU final über die Fusion entschieden haben - eine Frist, die schon zweimal verlängert wurde. Anschließend muss noch die hessische Börsenaufsicht ihre Zustimmung erteilen. Doch auch bei den deutschen Ordnungshütern soll es laut Meldungen der Nachrichtenagentur Reuters Bedenken geben. Sowohl Politiker als auch BaFin fordern angesichts des Brexit-Votums, dass der Sitz der neuen Mega-Börse in die EU verlegt wird - abweichend von den aktuellen Plänen, die London als Standort vorsehen. Mehrere mit der Fusion vertraute Personen beziffern die Erfolgschancen der Fusion laut Reuters-Bericht dementsprechend auf weniger als 50 Prozent und auch Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter zeigte sich im Dezember unsicher: "Das ist überhaupt nicht klar, dass das klappt." Ob die Fusion tatsächlich im Sinne der LSE sowie der Deutschen Börse über die Bühne geht, steht somit noch in den Sternen. 


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