FRANKFURT (dpa-AFX) - Wie geht es weiter bei Linde
DAS IST LOS BEI LINDE
Beim Münchener Industriegasekonzern Linde dreht sich fast alles um die geplante Fusion mit dem kleineren US-Konkurrenten Praxair
"Beim geplanten Zusammenschluss mit Praxair liegen wir zeitlich weiterhin im Plan", sagte Linde-Chef Aldo Belloni vergangene Woche. Da die Aktionäre bereits zugestimmt haben, kann die Fusion nur noch an zu hohen Auflagen oder dem Veto der Kartellbehörden scheitern. Erst kürzlich verlängerte die EU-Kommission die Prüfung bis Mitte Juli. Sie verlangt Zugeständnisse von den Fusionspartnern, um deren Marktmacht nicht zu groß werden zu lassen. Schwierig werden könnte es auch in den USA und Brasilien, da sich das Geschäft beider Unternehmen dort stark überschneidet. Allerdings haben sie sich bei zu hohen Auflagen einen Rückzieher vorbehalten.
Die Konzerne sind bereit, milliardenschwere Unternehmensteile zu veräußern. Dabei geht es der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge um Teile des Industriegase-Geschäfts in Europa und den USA im Wert von etwa acht Milliarden US-Dollar. An den Geschäftsteilen hätten Rivalen wie etwa Air Liquide, Air Products & Chemicals, die deutsche Messer Group und die japanische Taiyo Nippon Sanso mit ihrer Tochter Matheson Interesse gezeigt. Auch Finanzinvestoren dächten über Gebote nach.
DAS SAGEN DIE ANALYSTEN
Bei den von dpa-AFX beobachteten Analysten halten sich Kaufempfehlungen und neutrale Einschätzungen in etwa die Waage. Dabei beziehen sich einige Experten in ihren Studien weiter auf die alte Linde-Aktie
Letzteren traut der UBS-Experte Geoff Haire in einer aktuellen Studie mit 220 Euro noch einen Anstieg um ein Viertel zu. Er hofft im Falle der Fusion vor allem auf eine deutliche Verbesserung der Profitabilität. Der neuen Linde Plc traut er dann in den kommenden fünf Jahren ein durchschnittliches operatives Ergebniswachstum von 8 Prozent zu.
Ahmad Halim vom Analysehaus CFRA hält die Aktien dagegen bereits auf dem aktuellen Niveau für teuer. Halim und Thorsten Strauß von der NordLB sind die einzigen Experten, die zum Verkauf raten. Auch Strauß moniert eine - gemessen an der verhaltenen Geschäftsdynamik - zu hohe Bewertung.
DAS IST DIE KURSENTWICKLUNG
Die Linde-Aktie kennt, von zwei längeren Durststrecken 2008 und 2015 abgesehen, seit 2003 nur einen Weg: nach oben. Das damals eingesetzte Kapital hat sich bei entsprechender Geduld der Anleger inzwischen verneunfacht - von Zusatzerträgen durch die jährliche Dividendenzahlung einmal abgesehen. Ein Buy-and-Hold im Dax hätte das Sechsfache gebracht.
Nachdem die Linde-Aktien jüngst ihren harten Widerstand um 178 Euro brechen konnten, laufen sie wieder schnurstracks auf das Rekordhoch von 199,40 Euro zu, das sie Mitte Januar erreicht hatten./mne/ag/stw/fba
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