Kurssturz bei Dialog Semiconductor nach Apple-Spekulationen: Aktie verliert mehr als ein Drittel ihres Wertes

Nach einem Analystenkommentar des Bielefelder Bankhauses Lampe brach der Aktienkurs des im englischen Reading beheimateten Halbleiterproduzenten Dialog Semiconductor am Vormittag zwischenzeitlich rund 36 Prozent ein. Das Bankhaus hat für Dialog Semiconductor eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen, das Kursziel aber bei 42 Euro belassen. Grund dafür sind Spekulationen um Pläne des IT-Giganten Apple, eigene Smartphone-Chips herstellen zu wollen. Apple ist größter Kunde von Dialog Semiconductor. Der iPhone-Hersteller stelle dazu bereits vermehrt Entwickler ein, hieß es. Außerdem seien Chip-Zentren in München und Kalifornien in Planung. Eigene Chip-Produkte von Apple soll es aber frühestens ab 2019 geben. Für Dialog Semiconductor bedeute dies dennoch eine unsichere Zukunft, so die Experten.

Dialog rechnet mit Umsatzwachstum für 2017

Dialog Semiconductor ist ein Entwickler und Anbieter von Halbleiterlösungen für die Bereiche Power Management, Audio, Licht und intelligente Vernetzung. Rund 70 Prozent seines Umsatzes macht der Konzern mit Apple-Produkten. Erst im Februar dieses Jahres hatte Dialog Semiconductor in seinem Geschäftsbericht für das Jahr 2016 eine Steigerung des Konzernergebnisses von 46 Prozent auf umgerechnet 243 Millionen Euro bekannt gegeben. Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem ordentlichen Umsatzwachstum, vor allem in der zweiten Jahreshälfte.

Kaufgelegenheit nach Kurseinbruch?

Der Aktienkurs von Dialog Semiconductor stürzte am Vormittag rund 36 Prozent auf 30,60 Euro je Papier ab. Die TecDAX-Titel erholten sich jedoch bis zum Mittag wieder und notieren aktuell bei 38,67 Euro pro Aktie. Die britische Investmentbank Barclays belässt Dialog Semiconductor laut dpa-AFX dennoch auf 'Overweight' mit einem Kursziel von 51 Euro. Analysten schätzen die Befürchtungen der Anleger als übertrieben ein und sehen daher nach dem Kurssturz eine Kaufgelegenheit für Anleger.