Das Logo an einer Filiale der Commerzbank in Frankfurt am Main.
Donnerstag, 07.11.2013 09:40 von | Aufrufe: 402

KORREKTUR/Commerzbank kommt mit Abbau von Risiken voran - Kapitalquote gestärkt

Das Logo an einer Filiale der Commerzbank in Frankfurt am Main. © Commerzbank AG

(Korrigiert wird im zweiten Absatz, dritter Satz das Volumen der Immobilienkredite. Es liegt bei 39 rpt 39 Mrd Euro)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank (Commerzbank Aktie) kommt mit dem Abbau von Altrisiken weiter voran. Im dritten Quartal baute die konzerneigene Abwicklungssparte ihre Anlagen um neun Prozent auf 124 Milliarden Euro ab, wie das Institut am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Damit hat es das eigene Ziel für dieses Jahr, den Bestand unter die Marke von 125 Milliarden Euro zu drücken, bereits übertroffen. Seit Jahresbeginn baute die Abwicklungssparte 18 Prozent ihrer Anlagen ab. Als besonders risikoreich stuft die Bank dabei noch ein Portfolio von 8 Milliarden Euro in den Bereichen der gewerblichen Immobilienkredite und der Schiffsfinanzierung ein. Zu Jahresbeginn lagen hier noch 14,3 Milliarden Euro.

Insgesamt hat die Bank noch rund 16 Milliarden Euro in ihrem Schiffsgeschäft im Feuer, das ist eine Milliarde weniger als drei Monate zuvor. Die zahlreichen Schiffskredite waren angesichts der Krise in der Fracht-Schifffahrt zuletzt einer der großen Sorgenpunkte bei der Commerzbank. Dank des im dritten Quartal abgeschlossenen Verkaufs eines Immobilienkreditpakets in Großbritannien im Umfang von 5 Milliarden Euro gingen die Anlagen in diesem Bereich auf 39 Milliarden zurück. Das Portfolio der Staatsanleihen ist noch 68 Milliarden Euro groß.

Die Commerzbank hatte vor einem Jahr angekündigt, den Abbau der Risikopositionen zu beschleunigen und dabei auch Verluste in Kauf zu nehmen. Im dritten Quartal lag der operative Fehlbetrag der Sparte bei 272 Millionen Euro, vor einem Jahr waren es 477 Millionen Minus. Die schwer zu kalkulierenden Risiken waren zuletzt einer der größten Unsicherheitsfaktoren auch für den Aktienkurs der Bank. Bis 2016 will das Institut das in der Abwicklungssparte gelagerte Portfolio auf unter 90 Milliarden Euro senken. Die Gesamtbilanzsumme der Commerzbank sackte Ende September auf 593 Milliarden Euro und damit erstmals seit 2006 unter die 600-Milliarden-Marke.

Fortschritte machte die Bank bei der Stärkung ihrer Kapitalbasis, dem Puffer gegen neue Krisen. Die harte Kernkapitalquote unter Anwendung aller erst bis 2019 voll gültigen Regeln (Basel III) lag Ende September bei 8,6 Prozent, drei Monate zuvor waren es 8,4 Prozent. Gelassen kann die Commerzbank dabei auf den anstehenden Bilanzcheck der Europäischen Zentralbank schauen. Gemäß den dabei gültigen Regeln kommt sie auf eine Kapitalquote von 11 Prozent, gefordert sind 8 Prozent.

Auch bei der Verschuldungsquote, die das Eigenkapital unabhängig vom Risikogewicht pauschal ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme stellt, hat die Commerzbank die erst in einigen Jahren gültigen Vorgaben nach eigenen Angaben bereits erfüllt. Die Quote blieb wie im Vorquartal bei 3,2 Prozent.

Dazu trug auch die 2,5 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung im Mai bei, mit der sich die Bank ein weiteres Stück vom Einfluss des Staates freikaufte. Sie tilgte mit den Erlösen die restliche direkte Staatshilfe aus der Finanzkrise (1,6 Mrd Euro) sowie die Stille Einlage des Versicherers Allianz (Allianz Aktie) (750 Mio Euro). Der Bund kontrolliert nun noch 17 Prozent der Aktien der Commerzbank, zuvor hatte er noch eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie.

Derweil wird die konzerneigene Abbausparte vom kommenden Jahr an in neue Verantwortung wechseln. Der Chef der Investmentbank, Michael Reuther, übernimmt den Bereich Staatsanleihen. Mittelstandschef Markus Beumer kümmert sich künftig zusätzlich um die Abwicklung der Gewerbeimmobilienkredite und der Schiffsfinanzierung. Die beiden bisher für den Bereich zuständigen Manager Ulrich Sieber und Jochen Klösges verlassen nach längerem Gezerre zum Jahreswechsel den Konzern, wie der Aufsichtsrat am Mittwoch entschieden hatte./enl/zb/stb


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