Konjunkturjojo an Wall Street

Aufgrund von negativ gestimmten Aussagen von zwei Mitgliedern des US-Notenbank-Offenmarktausschusses, der in der nächsten Woche über die Veränderung des Leitzinses mussten die US-Aktienbörsen heute eine weiter durchwachsende Sitzung durchleben. Zu Beginn fiel der Dow auf fast 13.000 Punkte nachdem die Präsidentin der Federal Reserve in San Francisco, Janet Yellen, gesagt hatte, das die Marktturbulenzen der jüngsten Vergangenheit, die durch die Hypothekenkrise hervorgerufen worden sind, die Risiken für ein intaktes Wirtschaftswachstum erhöht haben. Im späteren Handelsverlauf beflügelte der Vorschlag des demokratischen Senators Schumer die Märkte, der die Ausleihlimits für die staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac um 10 Prozent zu erhöhen will, um die Engpässe auf dem Immobilienkreditmarkt zu beseitigen. So sollen beiden Unternehmen insgesamt 145 Milliarden Dollar an Ausleihungen erlaubt werden. Atlantas Fed-Präsident Dennis Lockhardt sorgte dann wieder für einen Dämpfer, indem er sich weigerte, seinen vor ein paar Tagen abgegebenen Kommentar, dass es schlüssige Zeichen für nicht schwächelnde Wirtschaft gäbe, zu widerholen. Am Ende stand der Markt nach einer Handelsspanne von knapp 200 Punkten wieder da, wo er am Morgen angefangen hatte.Der Dow Jones Industrial Average gewann 0,1 Prozent auf 13.127,85 Punkte. Der S&P-500-Index verlor 0,1 Prozent auf 1.451,70 Punkte. Der Nasdaq Composite-Index gab um 0,3 Prozent auf 2.559,11 Punkte nach. Der Auswahlindex Nasdaq 100 legte leicht um 0,1 Prozent auf 1.960,20 Zähler zu.Intel hebt Prognosen anDer Chipriese Intel begeisterte die Investoren zunächst mit der Mitteilung, das er seine Prognosen zum dritten Quartal infolge einer stärker als erwarteten Nachfrage nach Mikroprozessoren anhebt. Das Unternehmen rechnet jetzt mit einem Erlös von 9,4-9,8 Milliarden Dollar. Zuvor ging Intel von 9-9,6 Milliarden Dollar aus. Die Bruttomarge soll am oberen Ende der ursprünglich erwarteten Spanne im Bereich von 52 Prozent liegen. Die zu Beginn verzeichneten Gewinne von 3 Prozent konnte die Aktie aber nicht halten. Am Ende verlor Intel 0,3 Prozent auf 25,40 Dollar.Home Depot für sich optimistischAuch die weltgrößte Baumarktkette Home Depot Inc. konnte zu Handelsbeginn zunächst Gewinne verzeichnen und drehte dann ins Minus. Zwar hält das Unternehmen eine mögliche Erholung des angeschlagenen Hausmarktes in den USA bis Ende 2008 für unwahrscheinlich. Aber für Freude sorgte die Bestätigung der ursprünglichen Prognose über einen Gewinnanstieg von mindestens 10 Prozent im nächsten Jahr. Die Anleger nahmen trotzdem Gewinne mit. Die Aktie verlor 1,2 Prozent auf 33,81 Dollar.American Express profitiert von KreditstatistikEinen ordentlichen Aufschlag verzeichneten die Aktien des Kreditkartenanbieters American Express. Grund war die Veröffentlichung der Statistik über die Konsumentenkredite der US-Verbraucher. Darin wies die Steigerungsrate bei den Kreditkartenschulden mit 6,4 Prozent im Jahresvergleich den höchsten Wert aller Kreditarten aus. American Express gewannen 1,7 Prozent auf 58,71 Dollar. Countrywide weiter unter DruckDie Herabstufung durch die Investmentbanken Merrill Lynch und UBS belasteten die Titel des Größten US-Hypothekenfinanzierers Countrywide Financial. Die Analysten zweifeln an den anvisierten Zielen des Unternehmens nachdem es beschlossen hat, 10.000 bis 12.000 Mitarbeiter zu entlassen, viele Kreditrückzahlungen verspätet geleistet werden und die Refinanzierungen durch Schuldverschreibungen schwieriger werden. Die Aktie verlor 5,5 Prozent auf 17,21 Dollar. Yahoo auf WerbepartnersucheNach Angaben des „Wall Street Journal“ erwägt der Internetriese Yahoo für sein Online-Suchwerbegeschäft eine Ausgliederung von Betriebsfunktionen entweder an Google oder Microsoft. Unter Berufung auf informierte Kreise ist CEO und Unternehmens-Mitgründer Jerry Yang der Ansicht, dass sich Yahoo der Unterstützung von Werbetreibenden mit umfangreichen Online-Menüleisten und Optionen für Werbeschaltungen bedienen müsse. Yahoo plane zudem eine Reduzierung der Belegschaft seiner Musik-Service-Sparte und eine Überarbeitung seines gebührenpflichtigen Musikangebots. Die Anleger fanden diese Strategie weniger kreativ und verkauften die Titel. Die Aktie verlor rund 2 Prozent auf 23,30 Dollar. - (© BörseGo AG 2007, Autor: Wolf Andreas, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)