Mittwoch, 18.12.2019 15:37 von Frankfurter Börsenexperten | Aufrufe: 709

Scale-Aktien: Die Auswahl macht`s

Zumindest der Auswahlindex Scale 30 braucht sich in diesem Jahr nicht zu verstecken. Viele Einzeltitel ohnehin nicht, manche Kurse haben sich mehr als verdoppelt. Doch es gibt auch weiter viele Verlustbringer.

17. Dezember 2019. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Auch die im Scale-Segment gelisteten kleinen und mittelgroßen Unternehmen profitieren vom Höhenflug an den Börsen: Der Scale 30 ist im Jahresverlauf von 915 auf 1.139 Punkte gestiegen ist – ein Plus von fast 25 Prozent. Nicht ganz so gut sieht es beim Scale All Share-Index aus, der den ganzen Markt abbildet: Der liegt am Dienstagmorgen bei 1.048 Punkten, nach 986 zum Jahresschluss 2018, ein Plus von nur 6 Prozent in einem überragenden Börsenjahr.

Spitzenreiter bei der Kursentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten ist jetzt wieder der Anbieter von Blockheizkraftwerken 2G Energy (WKN A0HL8N), der Kurs hat sich mehr als verdoppelt auf aktuell 46,90 Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Kassensystemanbieter Vectron Systems (WKN A0KEXC) mit 92 Prozent und der IT-Dienstleister Datagroup (WKN A0JC8S) mit 81 Prozent.

Die größten Kursverluste weisen die beiden Fintechs MyBucks (WKN A2AJLT) und The Naga Group (WKN A161NR) auf, jetzt gefolgt vom Nanogate (WKN A0JKHC), einem Hersteller von widerstandsfähigen Kunststoffteilen und -beschichtungen. Allerdings konnte MyBucks zuletzt kräftig aufholen und belegt mit Vectron Systems, Mensch und Maschine (WKN 658080) und 2G Energy die Top-4 der besten Performer auf Dreimonatssicht.

Flatex-Expansion weckt Kursfantasie

Ein kräftiges Plus verzeichnete zum Wochenstart der Onlinebroker Flatex (WKN FTG1111) nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank (Kursziel 29 Euro, aktuell 24,25 Euro). Hintergrund war der angekündigte Kauf des niederländischen Konkurrenten DeGiro. Flatex zufolge steigt man damit zum führenden pan-europäischen Online-Broker mit Präsenz in über 15 Ländern und über einer Million Kunden auf.

„2G als Energiewendegewinner“

Nach dem starken Kursanstieg von 2G Energy in diesem Jahr fallen die Urteile von Analysten bezüglich des Unternehmens unterschiedlich aus: First Berlin Equity hat das Kursziel von 39 auf 48 Euro hochgesetzt und die Empfehlung „Hinzufügen“ bestätigt. Die Analysten sehen 2G als klaren Energiewendegewinner. Der Ausstieg aus der Atomkraft und die erste Phase des Kohleausstiegs führten zu einer Verringerung des grundlastfähigen Stromangebots, die sich auftuende Versorgungslücke biete Unternehmen wie 2G ein großes Marktpotenzial. Nach Ansicht von SMC Research ist 2G nach der sehr guten Kursentwicklung in diesem Jahr hingegen fair bewertet. Die Analysten heben das Kursziel zwar noch leicht von 38,50 auf 40,70 Euro an, bleiben wegen der hohen Bewertung aber bei der Empfehlung „Hold“.

Publity weiterer Anstieg zugetraut

Zu den Top-Performern in diesem Jahr gehört auch Publity (WKN 697250). Die Aktie des Gewerbeimmobilieninvestors, die ab kommenden Sommer im Prime Standard gehandelt werden soll, ist seit Anfang des Jahres von 20 auf 36,90 Euro gestiegen. First Berlin hat das Kursziel für Publity vor kurzem nochmals deutlich von 44 auf 55 Euro angehoben und votiert jetzt mit „Buy“ statt „Hinzufügen“. Hintergrund ist die Ausweitung des Vermietergeschäfts über die Tochter PREOS Real Estate und mehr Gebühren aus den stark steigenden Assets under Management.

Auch andere Scale-Aktien wurden in den vergangenen Wochen zum Kauf empfohlen: So rät GBC bei Mag Force, EQS und The Naga Group zum Einstieg, Montega bei Nynomic. Lediglich „Halten“ lautet das Votum von SMC Research hingegen für Nanogate und The Naga Group.

Scale jetzt registrierter KMU-Wachstumsmarkt

Seit dem gestrigen Montag ist das Scale-Segment an der Frankfurter Wertpapierbörse im Übrigen registrierter KMU-Wachstumsmarkt. Dabei handelt es sich um eine neue Kategorie von multilateralen Handelsplätzen in Europa, die speziell auf KMU ausgerichtet sind und EU-weite Standards erfüllen. Ziel ist es, den Zugang zu Kapital für KMU zu erleichtern, das Ansehen solcher Märkte zu erhöhen und die Attraktivität der Kapitalmarktfinanzierung zu steigern. Derzeit können Emittenten auf KMU-Wachstumsmärkten von Erleichterungen im Rahmen der Marktmissbrauchs- und Prospektverordnung Gebrauch machen, die EU plant, die regulatorischen Erleichterungen noch weiter auszubauen.

von: Anna-Maria Borse,
© 17. Dezember 2019, Deutsche Börse AG

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