Freitag, 04.05.2018 10:25 von Jochen Stanzl | Aufrufe: 2165

Warum der DAX jetzt so stark ist

Anleger können eine Vielzahl von fundamentalen Faktoren heranziehen um sagen zu können ob eine Aktie günstig oder teuer bewertet ist. Am Ende wird es aber immer auch darum gehen abzuwägen, welches Risiko man eingehen muss, um eine erwartete Rendite am Ende auch erzielen zu können. Diese Abwägung prägt den Handel an der Wall Street, seitdem die Zinsen für zweijährige Staatsanleihen die erwartete Dividendenrendite im S&P 500 Index überschritten hat.

 

In den USA erhält man für die Anlage in Staatsanleihen auf zwei Jahre jetzt mehr Zinsen als man Dividendenrendite im S&P 500 Index erwarten kann. 2,5 Prozent zahlt die US-Regierung den Anleihekäufern jetzt, vor einem halben Jahr waren es noch 1,5 Prozent. Dem gegenüber steht eine Dividendenrendite von 1,9 Prozent im S&P 500.

 

Die Situation in Euroland allerdings ist gänzlich verschieden. Zweijährige Anlagen in Bundesanleihen rentieren bei minus 0,6 Prozent.

 

Anleger müssen der Regierung also Geld zahlen, wenn sie ihr Geld leihen. Am Ende bekommen sie weniger zurück. Das liegt einzig und alleine daran, dass die Europäische Zentralbank, die mit ihrer Geldpolitik den Zins steuern kann, ihre Geldpolitik nicht nur an wirtschaftlich starken Deutschland sondern an allen Eurozone-Ländern ausrichten muss. Würde die EZB nur Geldpolitik für Deutschland machen wäre der Zins weitaus höher (und vermutlich im Bereich der US-Zinsen).

 

Der Zinsabstand zwischen Deutschland und den USA ist auf dem höchsten Stand seit vielen Jahren. Womit wir es hier zu tun haben ist ein hohes Maß an Skepsis, ob die EZB ihr Mandatsziel einer Inflation von 2% in absehbarer Zeit erreichen kann. Tatsächlich verkündete die US-Notenbank bei ihrer letzten Sitzung ihre Zufriedenheit darüber, wie sich die Inflation in den USA zuletzt entwickelt hatte. Relativ zu ihrem Mandat steht die EZB irgendwo zwischen Federal Reserve und japanischer Notenbank. Letztere glaubt, erst in fünf Jahren an einem Punkt angelangt zu sein, die Inflationsraten bei stetig zwei Prozent halten zu können.

 

Die wachsende Zinsdifferenz lässt deutsche Aktien plötzlich günstig erscheinen, was zu einer offensichtilichen besseren Entwicklung im DAX-Chart führte. Während die US-Indizes nahe ihrer Februartiefs handeln, notiert der DAX fast 1000 Punkte darüber. Anleger sollten jetzt trotz der Zinsdifferenzen die Februartiefs der großen Indizes an der Wall Street genau im Blick behalten. Am Ende wird der DAX der Richtung der Wall Street folgen. Wenn dort die Februartiefs brechen könnte es zu einem erneuten Ausverkauf kommen.

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Bevor Jochen Stanzl 2015 zu CMC Markets kam, startete er seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG. Heute präsentiert er täglich "CMC Espresso", ein Video mit Marktprognosen, das auf dem deutschsprachigen YouTube Kanal von CMC Markets zu sehen ist.
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