Zehn Jahre nach der Finanzkrise lassen die USA ihre kleinen und mittleren Banken wieder an die lange Leine. Nach dem Senat stimmte nun auch das US-Repräsentantenhaus für Änderungen am Dodd-Frank-Gesetz, mit dem als Folge der Finanzkrise die Institute stärker reguliert worden waren.
Mit der nun vollzogenen Änderung wird der Wert, ab dem eine Bank als systemrelevant eingestuft und deshalb strenger überwacht wird, von 50 Mrd. USD auf eine Bilanzsumme von 250 Mrd. USD angehoben. Damit wird die von Barack Obama eingeführte Dodd-Frank-Regel erheblich eingeschränkt, aber nicht völlig zurückgenommen. So bleiben die Befugnisse der mit dem Dodd-Frank-Gesetz eingeführten Verbraucheraufsicht erhalten.
Außerdem dürfen Großbanken weiterhin zum Schutz der Kundeneinlagen keinen Handel auf eigene Rechnung betreiben. Dieses Verbot, das in der sogenannten Volcker Rule begründet ist, ist Wall Street-Banken schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge. Die US-Notenbank Fed sowie weitere Behörden erarbeiten derzeit einen Vorschlag für eine Lockerung der „Volcker Rule 2.02". Ob nun eine laschere Regulierung zu höheren Risiken für Banken und Verbraucher führen wird, muss die Zukunft zeigen.
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