Dienstag, 23.06.2020 13:42 von Tim Schieferstein | Aufrufe: 659

Gold ist ein notwendiger Hedge und keine Spekulation

Von Markus Blaschzok für den GoldSilberShop.de

Der Goldpreis sprang am Freitag, den 19.06.2020, auf 1.756 US-Dollar im Gold-Future, da steigende Neuinfektionen in China und den USA die Angst vor einem zweiten Shutdown schürten. Der Aktienmarkt geriet zum Wochenschluss hingegen aufgrund von weiteren Gewinnmitnahmen nach der historischen Rallye, deren Treibstoff das billige Geld der Notenbanken war, deutlich unter Druck. Der Silberpreis kann sich bisher auf hohem Niveau halten, obwohl die industrielle Nachfrage noch verhältnismäßig gering ist.

Die aktuelle Stärke basiert auf der gestiegenen Investmentnachfrage in Antizipation der kommenden Inflation und Abwertung der Fiat-Währungen. Mit dem Hochfahren und der Stabilisierung der Wirtschaft zum Ende des Jahres und einem möglichen neuen liquiditätsinduzierten Boom im nächsten Jahr, wird auch die industrielle Nachfrage zunehmen und damit ein weiterer Faktor den Preis treiben. Hierbei könnte dann eine langsame Outperformance von Silber zu Gold eintreten, was sich in einem fallenden Gold-Silber-Ratio widerspiegeln wird.

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Der Goldpreis zeigt sich unvermindert stark und konsolidiert auf hohem Niveau den vorherigen Anstieg.

Real bleibt das fundamentale Umfeld schlecht und es steht eine weitere Bereinigung der Fehlallokationen bevor, die das Niedrigzinsumfeld in der Wirtschaft verursachte. Die Märkte stiegen bisher nicht etwa aufgrund guter Wirtschaftsaussichten seit März an, sondern weil das viele billige Geld die Währungen abwertet und US-Dollar sowie Euro an Kaufkraft verlieren werden, was in die Aktienkurse eingepreist wurde. Mit einer Abwertung der Währungen im Umfeld einer finanziellen Repression werden die Unternehmensgewinne schneller wachsen als die Löhne, die real fallen werden, was die Gewinnaussichten der Unternehmen in den nächsten Jahren verbessert und deren Verschuldung reduziert, was wiederum der nächste Kaufgrund ist bzw. sein wird.

Die US-Notenbank wird mit Vollgas weiter Geld drucken, solange bis die Arbeitslosenrate auf ein akzeptables Niveau gefallen sein wird. Die Shortseller und jene, die auf einen weiteren Einbruch oder gar einen nominalen Aktienbärenmarkt gewettet haben, stehen nun vor einem großen Problem, da die Fed genügend Feuerkraft besitzt, um alle Shorts zu grillen. Nach der V-förmigen Erholung am Aktienmarkt war die bisherige Korrektur nur gering und sollten die bis dato abseits stehenden professionellen Fondsmanager aufgrund einer nicht erfolgten weiteren Korrektur zum sehr späten Einstieg in den Markt gezwungen werden, dann könnte es einen weiteren Melt Up mit einem starken Überschießen der Allzeithochs geben.

Während sich nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Menschen versammeln und sich das Leben nach den Shutdowns langsam normalisiert, blieb die dystopische Pandemie jedoch aus. Die Testpandemie bringt zwar neue Fallzahlen, doch widersprechen die leeren Krankenhäuser auch in Deutschland und den USA diesem vermeintlichen Trend. Medien und Politik verbreiten hingegen unvermindert die Angst vor einem zweiten Shutdown und betteln förmlich um eine zweite Welle. Die Menschenrechtsverletzungen in Göttingen sind ein Beispiel dafür, wie weit Staat und Politik bereit sind zu gehen, um ihr Narrativ zu verteidigen. Die Wiedereröffnung der Wirtschaft ist ein Erfolg, weshalb wir einen zweiten Shutdown angesichts der Aufklärung in der Bevölkerung für unwahrscheinlich halten.

 


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GoldSilberShop.de GmbH
Seit 2004 Edelmetallinvestor und GF bei GoldSilberShop.de– Tim Schieferstein kennt die Facetten der Edelmetalle. Nicht alles was glänzt ist Gold – Anlegern bei der goldrichten Anlageentscheidung zu begleiten ist Ziel seiner Publikationen.
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