Donnerstag, 21.06.2018 08:08 von Klaus Stopp | Aufrufe: 198

Euro-Bund-Future: Der Besuch im Kletterwald

Am vergangenen Donnerstag war die Bekanntgabe der zinspolitischen Entscheidungen durch Mario Draghi für den Euro-Bund-Future der Beginn eines Ausflugs in den Kletterwald. Die Aussicht auf eine noch lange Zeit anhaltende Versorgung mit billigem Geld und eine nicht angedachten Reduzierung des QE-Volumens ließen die Notierungen an den Aktien- und Rentenmärkten nach oben schießen. Im Umfeld eines von anderer Seite nach unten revidierten Wirtschaftswachstums und gleichzeitig steigender Inflationszahlen war nur bedingt zu erwarten, dass die beiden Assetklassen Hand in Hand eine solche Entwicklung vollzogen.

Doch die Einigkeit währte nicht sehr lange, denn D.T., der Unberechenbare, hat mit der Verschärfung seiner „America First“ hin zu einer „America Only“-Politik für weitere Kursteigerungen bei den Bonds und fallende Notierungen bei den Aktien gesorgt. Diese Rückkehr zu einem altgedienten Verhaltensmuster hat allerdings für diejenigen, welche auf steigende Renditen gesetzt hatten, die Leiden nur noch verstärkt. Absicherungen mussten aufgelöst und ggfs. Neuengagements eingegangen werden. Dadurch wurde das Rentenbarometer von seinem Tief bei 159,45% bis auf 161,86% katapultiert, was einer Entwicklung bei der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen von ca. 0,51% auf ca. 0,35% entspricht.

Inzwischen scheinen die positiven Kräfte zwar etwas zu schwinden, aber der sich verschärfende Wirtschaftskrieg mit den gegenseitigen Schutzzöllen u.a. seitens der EU, der USA, Chinas, Kanadas, Mexikos und Russlands kann erneut den Nährboden für eine anhaltende Flucht in den „Sicheren Hafen“ darstellen. Somit kann ein Blick auf den Chart hilfreich sein, um die möglichen Unterstützungs- und Widerstandslinien zu identifizieren.

Das bisherige kurzfristige Hoch bei 161,86% vom 19. Juni ist hierbei ein erster ernstzunehmender Widerstand. Sollte dieser überwunden werden, so wäre der Weg bis ca. 163% frei, was einer Rendite von ca. 0,25% entsprechen würde. Nach unten ist eine erste Unterstützung bei ca. 160,80% auszumachen und eine weitere bei ca. 160,35%. Aktuell notiert das Sorgenbarometer der Eurozone bei ca. 161,36%, was einer Rendite bei 10-jährigen Bunds von ca. 0,38% entspricht.

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Baader Bank AG
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard.
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