Mittwoch, 27.05.2020 06:39 von Sven Vogel | Aufrufe: 218

Die wertvollsten Aktien der Vergangenheit und der Zukunft

Sehr oft wird über die verrückte Dominanz der amerikanischen Technologiewerte geschrieben. Sie dominieren nicht nur mehr und mehr unser aller Leben, sondern auch die amerikanischen Börsenindizes. Dort vereinen sie einen immer größeren Anteil der gesamten Marktkapitalisierung auf sich und ihre individuelle Performance beeinflusst so die Performance der Indizes immer stärker.

Dabei wird vergessen, dass es eine derartige Dominanz von einzelnen Unternehmen auch schon früher gab. Bezogen auf einzelne Aktien sogar noch deutlich extremer, als wir diese heute sehen.

1964 stellte der Telefonriese AT&T 8,9 % der Marktkapitalisierung des S&P 500. 1969 toppte IBM diesen Wert um einen Zehntelprozentpunkt und schaffte einen Anteil von 9 %. Heute steht Microsoft mit einem Anteil von nur rund 6 % an der Spitze der wertvollsten Unternehmen.

Die Geschichte der wertvollsten börsennotierten Unternehmen ist dabei auch eine Geschichte der Weltwirtschaft. Denn sie zeigt, wie technologische Entwicklungen zu großartigen Börsenwerten führen und für Investoren enorme Chancen darstellen.

Die wertvollsten Aktien der Vergangenheit: Festnetz, Computer, Smartphone und Software

Hatte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges noch nicht einmal jeder zweite US-Haushalt einen Festnetzanschluss, waren es zum Ende der 60er Jahre bereits rund 90 % aller Haushalte. Dieser gewaltige Netzwerkeffekt – ein Festnetzanschluss ist wertvoller, wenn 100 andere einen haben, als wenn nur 50 andere einen haben – und eine Monopolstellung katapultierten AT&T für lange Zeit an die Spitze der wertvollsten US-Unternehmen.

Auf AT&T folgte IBM, die mit Geschäftsmaschinen – IBM steht für International Business Machines – das Computerzeitalter im Unternehmensumfeld einleiteten. Mit dem Zeitalter der Schreibmaschinen und Großrechner verdiente sich so mancher IBM-Aktionär eine goldene Nase.

Zwar konnte sich IBM 1967 bis 1988 als wertvollstes Unternehmen behaupten – lediglich AT&T durchbrach für ein Jahr noch einmal diese Vorherrschaft –, der Gesamtanteil am S&P 500 nahm in dieser Zeit dennoch kontinuierlich ab. Lag dieser in der Spitze noch bei den erwähnten 9 %, waren es zum Ende der Vormachtstellung nicht einmal mehr 4 %.

Andere Unternehmen holten also Jahr für Jahr weiter auf. Dennoch erreichten die IBM-Nachfolger an der S&P 500 Spitze seither nicht mehr die Dominanz von IBM. Nicht Exxon Mobil, nicht General Electric, nicht Microsoft während der Dotcom-Blase, nicht Apple im Laufe des Smartphone-Zeitalters und auch nicht das heutige Microsoft.

Die wertvollsten Aktien der Zukunft

Wenn sich die Vergangenheit auch diesmal zwar nicht wiederholt, aber durchaus reimt, dann sollten wir von drei Dingen ausgehen:

Erstens, in der Zukunft stehen sicherlich andere Unternehmen an der Spitze der wertvollsten Unternehmen und nicht diejenigen, die hier bereits genannt werden. Zweitens, die heutigen Größen des S&P 500 könnten durchaus auch noch größer werden. Drittens, die größte Dominanz entfalten Unternehmen, die von einer technologischen Entwicklung getragen werden, welche die Welt verändert.

Wer also mit Aktien mehr erreichen möchte, als marktübliche Renditen zu erzielen, der sollte nach Unternehmen Ausschau halten, die auf einer solchen zukünftigen Welle reiten könnten. Bei all dieser Euphorie sollte man aber nicht alles auf eine einzige Karte setzen. Besonders in Branchen mit großen Chancen ist die Konkurrenz groß und zu Beginn nicht immer klar, wer am Ende als Gewinner hervorgehen wird.

In diesem Sinne, auf die wertvollsten Unternehmen von morgen, erfolgreiches Investieren und Fool on!


Offenlegung: Sven besitzt Aktien von Apple, AT&T, IBM und Microsoft. Teresa Kersten, Mitarbeiterin bei LinkedIn, einer Microsoft-Tochter, ist Mitglied im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Microsoft. The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson und empfiehlt die folgenden Optionen: long Januar 2021 $85 calls auf Microsoft und short Januar 2021 $115 calls auf Microsoft.


Über den Autor

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Motley Fool Deutschland
Sven ist nun bereits beinahe ein Jahrzehnt ein leidenschaftlicher Investor. Seit 2015 ist er als Freiberufler für The Motley Fool tätig und seit 2017 mit Deutschland-Premiere von Rule Breakers – Unternehmen, die die Welt verändern der verantwortliche Chefredakteur für diesen Service. In seiner Freizeit treib er viel Sport, kocht und isst gerne mediterran und liest meist irgendetwas, was im weitesten Sinne mit Wirtschaft, Börse und Finanzen zu tun hat.
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