Deutsche Bank-Aktionäre können im Frühjahr gleich zwei Hauptversammlungen vormerken: Deutschlands größte Bank lädt die Anteilseigner für den 11. April zu einem außerordentlichen Treffen ein.
Der Dauerstreit mit der Familie des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch beschert den Aktionären der Deutschen Bank am 11. April eine außerordentliche Hauptversammlung. Das sei nötig, um Rechtssicherheit zu schaffen und zu gewährleisten, dass die nächste reguläre Hauptversammlung wie geplant am 23. Mai 2013 stattfinden könne, teilte die Bank mit. Die Kirch-Erben hatten - erstinstanzlich erfolgreich - Beschlüsse der Hauptversammlung 2012 angefochten, darunter die Wahl von KPMG zum Abschlussprüfer. Diese müssen nun noch mal nachgeholt werden. Erst nach dem Treffen kann auch der Geschäftsbericht veröffentlicht werden - rund einen Monat später als geplant.
Das Landgericht Frankfurt hatte kurz vor Weihnachten nicht nur die Wahl des Abschlussprüfers für nichtig erklärt, sondern auch die Bestellung des jetzigen Aufsichtsratschefs Paul Achleitner sowie des Siemens (Siemens Aktie) -Chefs Peter Löscher und des früheren Haniel -Vorstands Klaus Rüdiger Trützschler in das Kontrollgremium. Nach geltendem Recht kann Achleitner aber trotz der Anfechtung die Hauptversammlung leiten und sich erneut bestätigen lassen, wie es in Finanzkreisen heißt.
Für die Bank geht die weitere Hauptversammlung mit zusätzlichen Kosten einher. Zudem droht dort neuer Ärger mit den Kirch-Anwälten, die die Treffen regelmäßig für einen Schlagabtausch mit der Bank nutzen. Sie stellen Dutzende Fragen und fechten anschließend die Beschlüsse an, weil sie ihr Rederecht verletzt sehen - so auch bei der Hauptversammlung 2012, und sie bekamen vom Landgericht Recht.
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