Der Lira-Verfall und die Strafzollpolitik von Donald Trump setzen die Weltbörsen weiter unter Druck. Ruhe wird wohl vorerst nicht einkehren.
Nur für kurze Zeit schien es, als sei das schlimmste ausgestanden: Am Mittwoch und Donnerstag erholte sich die türkische Lira, nachdem sie Anfang der vergangenen Woche dramatisch eingebrochen war, bis auf den historischen Tiefstand von 7,24 Lira je Dollar (Dollarkurs).
Die Erholung aber, das zeigte sich bereits am Freitag, ist trügerisch. In den kommenden Tagen steht weitere Unruhe an. Dass die türkischen Börsen in der nächsten Woche wegen des islamischen Opferfestes geschlossen bleiben, dürfte allenfalls etwas Zeit verschaffen. Ruhe wird bei den Investoren aber kaum einkehren.
Die Konsequenzen bekommen auch Anleger in Deutschland zu spüren. Als die Lira am Freitag erneut um mehr als sechs Prozent absackte – seit Jahresbeginn hat die türkische Währung rund 50 Prozent gegenüber dem US-Dollar verloren – ging es für den Leitindex Dax ebenfalls nach unten. Insgesamt verlor der Dax im Vergleich zum Schlusskurs der Vorwoche 3,4 Prozent. Sein europäisches Pendant, der Euro Stoxx 50, verlor 3,3 Prozent.
Da es an wichtigen konjunkturellen Daten in der kommenden Woche fehlt, gibt es kaum etwas, dass die Aufmerksamkeit von der Türkei und der Frage wie sicher Schwellenländerinvestments in diesen Tagen sind, lenken könnte. Einzig eine Kehrtwende in der türkischen Politik, die der Zentralbank wieder eine glaubwürdige Zusicherung der Unabhängigkeit zusichert, könnte die Märkte beruhigen.
Zwar hatte der türkische Finanzminister und Erdogan-Schwiegersohn Berat Albayrak am Donnerstag in einem Telefonat mit ausländischen Investoren noch von strenger Haushaltsdisziplin gesprochen und der Inflationsbekämpfung höchste Priorität zugesichert, aber zugleich erklärt, dass Geldpolitik allein nicht ausreicht.
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