Warnstreik der Gewerkschaft IG-Metall
Dienstag, 24.06.2014 08:44 von | Aufrufe: 3045

Kein Ende in Sicht: Streik südafrikanischer Bergarbeiter in Platinminen hält an

Warnstreik der Gewerkschaft IG-Metall ©Sebastian Scholl https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

Der Streik der Bergarbeiter in den weltweit größten Platinminen in Südafrika unter der Führung der AMCU dauert bereits seit Januar dieses Jahres an. Die ca. 70.000 Bergarbeiter fordern die Erhöhung des Einstiegslohns sowie generell bessere Arbeitsbedingungen. Fünf Monate zieht sich der Streik in Südafrika mittlerweile in die Länge und treibt damit die Preise für Platin und Palladium in die Höhe. Das Ende des Streikes schien in den letzten Tagen endlich greifbar, nun stellen die Gewerkschaftsmitglieder der AMCU allerdings neue Forderungen.

PlatinSüdafrika verfügt in der Platinmetallgruppe, in der auch die Edelmetalle Platin und Palladium enthalten sind, mit 63 Millionen Kilogramm über etwa 95 Prozent der weltweiten Reserven. Damit ist das Land die bedeutendste Platin-Fördernation und die zweitbedeutendste Nation in der Palladium-Förderung. Platin wird vor allem in Katalysatoren, in der Labortechnik, der Zahnmedizin sowie bei elektrischen Geräten verwendet. Allein die drei vom Streik betroffenen Minengesellschaften Anglo American Platinum (Amplats), Impala Platinum und Lonmin decken 70 Prozent der Weltproduktion.

Seit fünf Monaten haben die Bergarbeiter bereits ihre Arbeit nieder und damit die Platinminen stillgelegt. Die Forderung der Arbeiter ist ein Monatslohn von umgerechnet 900 Euro - bei einem Durchschnittslohn in Südafrika von ca. 700 Euro im Monat. Gerechtfertigt wird diese Forderung durch die körperlich anstrengende und hochgefährliche Arbeit in den Minen. Der Streik hat das Bruttoinlandsprodukt Südafrikas bereits um 0,6 Prozent schrumpfen lassen. Denn der Export dieser Metalle ist die Haupteinnahmequelle des Landes. Auch haben sowohl die Betreiber als auch die Arbeiter der Bergwerke hohe Verluste zu verzeichnen: Während die streikenden Kumpel bereits auf 600 Millionen Euro Gehalt verzichten mussten, haben die Bergwerkbetreiber bereits Einnahmen in Höhe von über 1,4 Milliarden Euro verloren.

Geführt wird der Streik von der AMCU („Association of Mineworkers and Construction Union“) - der Vereinigung der Bergarbeiter- und Bauarbeitergewerkschaft. Im Jahr 1998 spaltete sich die AMCU von der National Union of Mineworkers (NUM) ab. Der NUM wurde damals vorgeworfen, mit politischen Parteien in engem Kontakt zu stehen, die am Marikana-Massaker im Jahr 2012 beteiligt gewesen sein sollen. Während dieses Massakers wurden von der südafrikanischen Partei 34 Arbeiter im Streik erschossen.

Die von derartigen Unsicherheiten geprägte Situation in Südafrika schreckt Investoren oft zurück. Besonders ausländischen Investoren ist das Risiko zu groß. Fehlen die Investitionen, fällt die Wirtschaft in eine Rezession. Dies wiederum wirkt sich unmittelbar auf die Märkte aus: Die Platin und Palladium-Kurse steigen in die Höhe. Infolge der Engpässe der Platin und Palladium-Produktion durch den Streik befanden sich die Kurse der beiden Edelmetalle auf dem höchsten Stand seit Monaten. Nachdem sich laut einigen Medienberichten zufolge die Gewerkschaft AMCU und die Bergwerkbetreiber auf ein Grundgehalt einigten, fiel der Palladium-Kurs um fast 6 Prozent. Angeblich hätten die drei Platinkonzerne den Bergarbeitern eine Anhebung des Grundgehalts um 1000 Rand zugesichert (69 €). Am Donnerstag allerdings legt Platin erneut zu und notiert ein Plus von 0,32 Prozent. Grund dafür ist, dass die Mitglieder von AMCU neue Forderungen stellen: eine Einmalzahlung von rund 3000 Rand (ca. 20 €). Damit werden die Streitigkeiten fortgeführt – ein Ende des Streiks ist vorerst nicht in Sicht.

Bild: © ppart - Shutterstock


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