Mehr denn je fremdeln die Deutschen mit ihren Streitkräften. Die Bundeswehr kämpft um mehr Anerkennung – und stößt dabei mitunter auf Anfeindung.
Wer hierzulande mit Soldaten über ihren Status in der Gesellschaft spricht, der hört schnell wiederkehrende Klagen. In den USA bekämen Uniformierte auf der Straße Schulterklopfer und in den Bars Drinks spendiert, heißt es dann häufig. In Deutschland ziehe man die Uniform außerhalb der Kaserne lieber aus, weil man keine Lust habe, in der Bahn angepöbelt zu werden. Man werde höchstens einmal öffentlich beklatscht, wenn man Sandsäcke in der Heimat schleppe.
Die Soldaten klagen über mangelnde Akzeptanz und Solidarität der Menschen, zu deren Schutz sie sich verpflichtet haben.
Horst Köhler beschrieb das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Armee als Bundespräsident einmal als „freundliches Desinteresse“. Das ist nun mehr als ein Jahrzehnt her. Damals verankerte die Wehrpflicht noch die Truppe in der Gesellschaft. Früher musste jeder zur Musterung, heute kommt eine ganze Generation nicht mehr direkt in Berührung mit dem Militär. Kasernen haben sich geleert, Standorte sind verschwunden, Uniformen seltener geworden im Straßenbild. Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, sieht die Gefahr, „dass der Gesellschaft das Militärische fremd wird“.
Neben dem „freundlichen Desinteresse“ bricht immer wieder auch offene Feindseligkeit aus. Soldaten in Uniform werden beschimpft. Regelmäßig brennen Fahrzeuge der Truppe. Im Vorfeld des Tags der Bundeswehr, der jährlichen bundesweiten Großveranstaltung, bei der die Soldaten die Kasernentore öffnen und sich präsentieren, zündeten Unbekannte vor wenigen Wochen etwa mehrere Autos der Bundeswehr in Dresden an.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.