Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Internationale Kakaoorganisation ICCO hat ihre Schätzung für das globale Angebotsdefizit im zu Ende gehenden Erntejahr 2015/16 um 32.000 auf 212.000 Tonnen nach oben revidiert. Maßgeblich hierfür ist eine um 51.000 Tonnen nach unten revidierte Prognose für die globale Kakaoproduktion. Diese soll um fast sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr auf weniger als vier Millionen Tonnen zurückgehen, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
Gut die Hälfte des Rückgangs entfalle auf Westafrika, der Rest auf Südamerika. In Asien und Ozeanien solle die Produktion dagegen leicht steigen. Auf Länderebene erwarte die ICCO den größten Rückgang in der Elfenbeinküste, wo die Produktion um 226.000 auf 1,57 Millionen Tonnen fallen solle. Die deutlich unter dem Vorjahr liegenden Anlieferungen in die Häfen hätten einen stärkeren Produktionsrückgang bereits angedeutet. Die ICCO mache dafür ungünstige Wetterbedingungen wie Trockenheit und schwere Harmattan-Winde verantwortlich, heißt es weiter.
„Ein deutlicher Ernterückgang wird auch in Brasilien erwartet (minus 95.000 Tonnen). Für Ghana erwartet die ICCO dagegen einen Produktionsanstieg um 80.000 Tonnen. Auf der Nachfrageseite nahm die ICCO ebenfalls eine Abwärtsrevision vor, welche mit 20.000 Tonnen allerdings geringer ausfiel als beim Angebot. Im Vergleich zum Vorjahr geht die ICCO von einem Anstieg der Kakaovermahlung um 8.000 auf 4,16 Millionen Tonnen aus. Anstiegen in Europa, Amerika und Asien steht ein deutlicher Rückgang der Verarbeitung in Afrika gegenüber“, so die Commerzbank-Analysten.
