Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Preis für Kaffee Arabica findet weiterhin keinen Boden. Zur Wochenmitte fiel der Preis auf 94 US-Cent je Pfund, den niedrigsten Stand seit fast 13 Jahren. Angesichts der Tatsache, dass in Brasilien eine Rekordernte für ein Niedrigertragsjahr erwartet wird, ist dies nicht verwunderlich, wie die Analysten der Commerzbank im „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
Laut der brasilianischen Landwirtschaftsministerin könnten die meisten Kaffeeproduzenten in Brasilien mit den niedrigen Preisen leben. Dies gelte allerdings nicht für alle Länder. In Kolumbien lägen die Preise bereits unter den Produktionskosten. Daher gebe es Versuche, den Kaffeeanbauern einen Ausweg aus der gegenwärtigen Misere zu geben. Die Vereinigung der Kaffeeproduzenten in Kolumbien habe vorgeschlagen, die Verkaufspreise für Kaffeebohnen höherer Qualität vom Börsenpreis in New York abzukoppeln. Ziel sei es, ein Preisniveau von 140 bis 150 US-Cent je Pfund zu erzielen, heißt es weiter.
„Ob sich dies erreichen lässt, bleibt allerdings abzuwarten. Denn im Gegensatz zu früheren Jahren ist Kolumbien nicht mehr der alleinige Anbieter von hochwertigen Kaffeebohnen. Daher dürften die Abnehmer nach alternativen Anbietern vergleichbarer Qualität Ausschau halten. Die niedrigen Preise dürften zu einem Verdrängungswettbewerb auf der Anbieterseite und auf diese Weise zu einem Marktausgleich führen. Erst wenn das Angebot auf diese Weise erheblich schrumpft, dürften sich die Preise merklich erholen“, so die Commerzbank-Analysten.