Ein milliardenschwerer Hedgefonds setzt auf italienische Staatsanleihen. Anleger sollten Chancen bei Hochzinspapieren nicht verpassen, raten Experten.
Italienische Staatsanleihen, die sich in diesem Jahr besonders schwach entwickelt hatten, haben nun einen „Verbündeten“ gefunden, nachdem sich Investoren mit der ersten populistischen Regierung des Landes arrangieren. Ein rund 1,4 Milliarden Euro schwerer Hedgefonds wettet, dass sich italienische Festverzinsliche besser entwickeln werden als ihre deutschen Pendants. Ihr Argument: Die Sorgen um den Fortbestand der Gemeinschaftswährung seien übertrieben.
„Die italienische Regierung wurde bei einigen Themen als aggressiv wahrgenommen, aber es wurde deutlich, dass sie sich sehr auf das Thema Einwanderung konzentriert und sich als pragmatischer erwiesen hat, als Investoren erwartet haben“, sagte Filippo Lanza in London, der zwei Anleihefonds für die italienische Gesellschaft Hedge Invest Sgr. verwaltet. „Der Markt hat auf eine Implosion der Europäischen Union gesetzt, die wir für höchst unwahrscheinlich halten.“
Lanza ist am 29. Mai, dem Tag, an dem die zehnjährigen italienischen Renditen auf ein Vier-Jahres-Hoch geklettert waren, erstmals eine Long-Position bei Euro-Raum-Peripherie-Anleihen für den HI-Numen-Credit-Fonds eingegangen. In den vergangenen zwei Wochen hat er Long-Positionen in italienischen und griechischen Anleihen wieder eröffnet, wobei er darauf setzt, dass die Renditeaufschläge für das Halten dieser Wertpapiere gegenüber deutschen Bundesanleihen sinken werden.
Der HI-Numen-Credit-Fonds legte im Juni um 0,7 Prozent und in diesem Jahr um 5,3 Prozent zu. Im Gegensatz dazu haben die italienischen Staatsanleihen den Anlegern in diesem Jahr einen Verlust von 2,6 Prozent beschert, wie die Indizes der Bank of America (Bank of America Aktie) Merrill Lynch zeigen.
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