Ausländische Investoren entdecken Griechenland, die wichtigen Privatisierungen nehmen endlich Fahrt auf. Beim Schlüsselprojekt hakt es aber.
Lange machten viele Investoren einen großen Bogen um Griechenland. Das beginnt sich zu ändern. Hellas hat die Gefahrenzone hinter sich gelassen. Der Grexit ist kein Thema mehr, im August soll das Hilfsprogramm auslaufen. Nach acht Jahren Krise wächst die Wirtschaft wieder, mittlerweile seit fünf Quartalen in Folge.
Auch beim Verkauf und der Verpachtung von Staatseigentum geht es endlich voran. Die Privatisierungsbehörde Taiped hofft in diesem Jahr über zwei Milliarden Euro einnehmen. Damit hätte sie erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 2011 das gesteckte Jahresziel erreicht.
Die Privatisierungen waren von Anfang an ein wichtiges Element des Anpassungsprogramms, mit dem Griechenland die Schuldenkrise überwinden, wettbewerbsfähiger werden und Investoren anlocken sollte. 2011 setzte sich die Regierung des damaligen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou ein ehrgeiziges Ziel: 50 Milliarden Euro wollte sie bis 2015 mit Privatisierungen einnehmen. Die Zahl basierte auf einer Schätzung der EU-Kommission. Mit den Erlösen sollte Griechenland die Hilfskredite zurückzahlen.
Das Privatisierungs-Portfolio umfasste zehntausende Vermögenswerte: Flug- und Seehäfen, Autobahnen, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen, Raffinerien, die Lotto- und Totogesellschaft sowie rund 70 000 staatseigene Immobilien und Grundstücke. Das Privatisierungsziel von 50 Milliarden – immerhin ein Fünftel des griechischen Bruttoninlandsprodukts (BIP) - erwies sich allerdings schnell als illusionär, auch weil das Land immer tiefer in die Rezession rutschte. Der heutige Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis veranschlagt die möglichen Privatisierungserlöse auf höchstens 15 Milliarden Euro.
Doch obwohl die Vorgaben immer weiter zurückgeschraubt wurden, hat das Land auch die reduzierten Ziele nie erreicht. Seit Beginn des Programms 2011 wurden erst 38 Privatisierungsprojekte abgeschlossen. Sie brachten lediglich 4,74 Milliarden Euro in die Kasse der Privatisierungsbehörde.
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