Der Lauschangriff des amerikanischen Geheimdienstes NSA trifft nicht nur Politiker und Privatpersonen, sondern auch Industrieunternehmen.
„Wir wissen seit Jahren, unter anderem aus Interviews in der Washington Post, dass amerikanischen Unternehmen aus der Fernmeldeaufklärung gewonnene Informationen über europäische Firmen zur Verfügung gestellt werden“, sagte Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender bei Infineon (Infineon Aktie). Auf breiter Front abgegriffen würden Forschungsergebnisse, Patentschriften und Informationen über neue Produkte und Verfahren. Eine neue Bedrohungslage sei das nicht. „Als die Leute gesehen haben, dass wir mit unseren Produkten, Geld verdienen, wurden wir auf einmal interessant“, sagt der Infineon-Chef.
Zwar könnten gerade deutsche IT-Firmen „vorbildliche Schutzmechanismen für Industrieunternehmen entwickeln“, sagte IT-Experte Ralph Langner, der 2010 mit der Entschlüsselung des Computervirus Stuxnet 2010 für Aufsehen sorgte. „Es fehlt aber der politische Rückhalt, die deutsche Wirtschaft ist auf sich selbst gestellt“, kritisiert er.
Kurzfristig ist mehr Sicherheit für Industrieunternehmen nicht zu erreichen: Zusätzliche Schutzprogramme, die etwa die IT eines Dax-Konzerns vor digitalen Einbrüchen sichern, „kosten leicht sechsstellige Beträge“, sagte Robert Haist, Chef der Abteilung Forensik beim Tübinger IT-Sicherheits-Beratungsunternehmen Syss. Alexander Huber, Professor an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin, sieht das ähnlich: „Gegen gezielte Angriffe von Nachrichtendiensten sind Unternehmen chancenlos. Sich davor schützen zu wollen würde immense Ressourcen binden.“
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