Stromleitung über einem Rapsfeld (Symbolbild).
Sonntag, 26.02.2017 14:38 von | Aufrufe: 357

IGBCE-Chef kritisiert Energiewende - Sorge um Auto-Jobs

Stromleitung über einem Rapsfeld (Symbolbild). pixabay.com

HALTERN (dpa-AFX) - Der Chef der Gewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis, hat scharfe Kritik an den Kosten der Energiewende geübt: Für den Umbau auf erneuerbare Stromerzeugung seien bereits rund 500 Milliarden Euro an Förderungen und Verbindlichkeiten angefallen - und das für die Produktion von Strom mit einem Marktwert von 100 Milliarden Euro, sagte Vassiliadis am Freitagabend bei einer IGBCE-Veranstaltung im westfälischen Haltern. Allein die EEG-Umlage, die den Löwenanteil bei der Energiewende-Förderung ausmacht, habe die Bürger schon mehr Geld gekostet als alle Kohlesubventionen der vergangenen fast 60 Jahre zusammen.

Die Verteilung der Lasten über den Strompreis sei sozial unausgewogen, kritisierte der Gewerkschaftschef. Sozial Schwache wohnten meist zur Miete und hätten kaum Einfluss auf ihren Stromverbrauch. Besser Verdienende könnten sich eine Solaranlage aufs Dach setzen und seien dann für diesen Strom von der Umlage befreit. Die IG Bergbau Chemie Energie fordert deshalb eine Finanzierung der Energiewende über Steuern.

In der Auto-Industrie und ihren Zulieferbetrieben drohe durch die Umstellung auf Elektro-Autos ein neuer Strukturwandel mit Jobverlusten, sagte Vassiliadis. "Ein Diesel-Motor besteht aus mehr als 2000 Teilen, ein E-Motor aus 200." Um die Autos der Zukunft zu bauen, sei deutlich weniger Personal erforderlich als bisher. Um neue Jobs zu schaffen, müssten Industrie und Politik gemeinsam in einem Zukunftspakt mehr Geld in die Entwicklung etwa von modernen Batterien, Wasserstoffantrieben und Leichtbauteilen stecken. Die IGBCE ist laut Vassiliadis für 150 000 bis 200 000 Beschäftigten etwa in der Chemie- und Kautschukindustrie zuständig, die als Zulieferer von der Autoindustrie abhängen./rs/DP/he


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