Eine Filiale von Hugo Boss in Berlin.
Mittwoch, 03.05.2017 14:36 von | Aufrufe: 2328

Hugo Boss macht wieder mehr Gewinn – und die Aktie fällt trotzdem

Eine Filiale von Hugo Boss in Berlin. - © istock.com / Terroa

Hugo Boss konnte im ersten Quartal dank niedriger Kosten und Rabatten Fortschritte beim Gewinn machen, online patzte der Modehändler allerdings und auch das schwächelnde US-Geschäft belastete das Ergebnis. Dies teile das MDax-Unternehmen am Mittwoch in Metzingen mit. Anleger reagierten enttäuscht auf die Zahlen, sodass die Aktie zuletzt deutlich unter Druck geriet.

Online-Geschäft bricht ein

Konzernweit stieg der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um einen Prozent auf 651 Millionen Euro an. Während die Regionen Europa und Asien-Pazifik jeweils ein leichtes Umsatzplus verbuchen konnten, belastete eine schwache Entwicklung auf dem US-Markt das Ergebnis: Der Umsatz ging hier im ersten Quartal um sieben Prozent zurück. Hugo Boss verdiente im ersten Quartal insgesamt operativ vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 97,4 Millionen Euro und damit verglichen mit dem Vorjahr vier Prozent mehr. Unterm Strich blieb ein Gewinn in Höhe von 48 Millionen Euro und damit 25 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Ausgerechnet das von vielen Hoffnungen begleitete Online-Geschäft von Hugo Boss sorgte jedoch für Ernüchterung. Der Umsatz sank hier gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent. Hier gebe es Nachholbedarf bei der Benutzerfreundlichkeit der Webseite. Schuld seien auch Versäumnisse im Online-Produktangebot, da zu teure und hochwertige Produkte angeboten worden seien. Bereits im zweiten Quartal solle es hier allerdings Verbesserungen geben. Am meisten Geld verdiente Hugo Boss weiterhin mit eigenen Läden und Großhandelspartnern. Insgesamt entwickelte sich der Umsatz im eigenen Einzelhandel stabil und lag im ersten Quartal bei 371 Millionen Euro. Im Großhandel legte der Umsatz währungsbereinigt um zwei Prozent zu und wuchs auf 263 Millionen Euro an. Aufgrund höherer Lizenzeinnahmen für Düfte konnte Hugo Boss außerdem den Umsatz im Lizenzgeschäft im abgelaufenen Quartal um fünf Prozent auf rund 17 Millionen Euro steigern.

Börse: Anleger machen Kasse

Für 2017 geht das MDax-Unternehmen von einer stabilen Umsatzentwicklung auf währungsbereinigter Basis aus und beim Ebitda vor Sondereffekten von einer Schwankungsbreite zwischen minus drei und plus drei Prozent. Erst 2018 sei wieder mit Zuwächsen zu rechnen. Nach Wegfall von Sondereffekten solle der Gewinnzuwachs im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen. „Wir sind solide in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Vor allem in Europa und Asien entwickeln wir uns positiv. Unsere strategische Neuausrichtung schreitet voran, in einigen Bereichen sehen wir bereits gute Erfolge.“, sagte Vorstandsvorsitzender Mark Langer. Der Modekonzern befindet sich unter anderem wegen Schwierigkeiten der Textilbranche im Allgemeinen auf einem Sanierungskurs. Eine Neupositionierung der Marke, Personalwechsel im Vorstand und die Schließung sowie Neueröffnung etlicher Läden sollen den Modehändler aber wieder auf Kurs bringen.

Die Quartalszahlen übertrafen zwar insgesamt die Erwartungen, Anleger reagierten am Mittwoch allerdings offenbar trotzdem enttäuscht und machten erst einmal Kasse. Die Aktie geriet unter Druck und notierte zuletzt mit 3,28 Prozent deutlich im Minus bei 66,96 Euro je Aktie. Sie war damit das Schlusslicht im MDax.


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