Hochtief: Baut deutscher Konzern Trumps Mexiko-Mauer?

Der Essener Baukonzern Hochtief hat heute in Düsseldorf seine Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgestellt. Für 2016 weist Hochtief einen Gewinn von 321 Millionen Euro aus – eine Steigerung um 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem international lief es für das im MDAX notierte Unternehmen gut: Neben einem konsequenten Sparkurs sorgten die Hochtief-Tochtergesellschaften in Australien sowie in den USA für einen deutlichen Gewinnsprung.

Bewirbt Hochtief sich für den Bau der Mauer zu Mexiko?

Hochtief konnte seine US-Auftragseingänge im abgelaufenen Geschäftsjahr um 26 Prozent auf rund 13,7 Milliarden Euro steigern. 2016 erzielte Hochtief mehr als die Hälfte seines Umsatzes in Höhe von rund 20 Milliarden Euro in Nordamerika, vor allem in den Vereinigten Staaten. Auch für 2017 stellte Konzernchef Marcelino Fernandez Verdes gute US-Geschäfte in Aussicht. Dazu könnte laut Verdez auch der von US-Präsident Donald Trump geplante Bau der Mauer zu Mexiko gehören: Wenn eine Hochtief-Beteiligung „vorteilhaft“ sei, biete man grundsätzlich „für alles“, erklärte der Konzernchef laut einem dpa-Bericht. Derzeit seien die Pläne der neuen US-Regierung jedoch unklar – Hochtief bevorzuge Projekte im Infrastruktursektor.

US-Regierung könnte schon im April Bauaufträge erteilen

Die US-Grenzschutzbehörde hatte am Wochenende bekanntgegeben, einen Ideenwettbewerb für den Bau der umstrittenen Mauer ausrufen zu wollen, die nach Angaben der US-Regierung illegale Einwanderung und Drogenschmuggel verhindern soll. Bis zum 6. März solle im Internet eine Aufforderung an Unternehmen veröffentlicht werden, Konzepte für die Umsetzung des Plans vorzulegen. US-Präsident Trump hatte am vergangenen Freitag erklärt, dass der Bau der Mauer „sehr bald“ beginnen werde – schon Mitte April könnten Bauaufträge an interessierte Unternehmen erteilt werden.