Reedereien wie Hapag-Lloyd werden Preisabsprachen vorgeworfen.
Mittwoch, 22.03.2017 13:17 von | Aufrufe: 2788

Hapag-Lloyd und Møller-Maersk stürzen ab: Gab es Preisabsprachen bei Container-Reedereien?

Reedereien wie Hapag-Lloyd werden Preisabsprachen vorgeworfen. - © istock.com / VanderWolf-Images

Ermittler des US-Justizministeriums seien in ein Treffen der 20 größten Reedereien in San Francisco geplatzt, berichtete das „Wall Street Journal“ am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise. Den Reedereien werden Preisabsprachen vorgeworfen, darunter auch Deutschlands größter Reederei Hapag-Lloyd und dem Weltmarktführer Møller-Maersk, heißt es in dem Bericht weiter. Die Nachricht schockierte Anleger am Mittwoch: Die Aktien von Hapag-Lloyd und Møller-Maersk stürzten ab.

US-Ermittler überreichen Vorladungen bei „Box Club Meeting“

Den Spitzenmanagern seien bei dem Treffen entsprechende Vorladungen überreicht worden, so weiter. Sowohl Hapag-Lloyd als auch Møller-Maersk bestätigten nach Medienberichten, solche Schreiben erhalten zu haben. Demnach sagte ein Sprecher von Hapag-Lloyd auch auf Nachfrage, dass das Unternehmen mit den Behörden zusammenarbeite. Bei dem Treffen der 20 größten Container-Reedereien, in das die Ermittler geplatzt sind, handelte es sich um das sogenannte „Box Club Meeting“. Dieser Vereinigung gehören die Spitzenmanager der weltweit größten Reedereien an, darunter Hapag-Lloyd, Møller-Maersk oder auch MSC. Gegründet wurde das „Box Club Meeting“ in den 1970ern vom damaligen Hapag-Lloyd-Chef Jakob Kruse.

Die gesamte Reederei-Branche leidet seit Jahren unter Überkapazitäten und niedrigen Preisraten. Zuletzt drehte sich der Trend jedoch nach der Pleite der südkoreanischen Reederei Hanjin wieder etwas. Außerdem stehen größere Fusionen in der Branche an: Hapag-Lloyd will sich mit dem arabischen Rivalen UASC zusammentun, wie das Unternehmen letzten April mitteilte und Møller-Maersk plant einen Zusammenschluss mit der Oetker-Tochter Hamburg Süd, wie erst im Dezember offiziell bekannt wurde.

Aktien stürzen ab

Anleger reagierten am Mittwoch äußerst beunruhigt auf die Ermittlungen der US-Justiz wegen Preisabsprachen. Die Aktien von Hapag-Lloyd und Møller-Maersk stürzten deshalb ab: Die Aktie von Deutschlands größter Reederei notierte zuletzt mit 6,22 Prozent im Minus und bildete damit das Schlusslicht im SDax. Beim dänischen Rivalen Møller-Maersk sah es nicht besser aus: Die Aktie notierte zuletzt mit 5,27 Prozent im Minus.


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