Die humanitäre Situation in Griechenland scheint noch schlimmer als erwartet: Von den elf Millionen Einwohnern des Dauerkrisenlandes hat nur jeder Dritte ein Erwerbseinkommen – das Land versinkt in einer Armutsspirale.
Vor vier Jahren verlor Dimitra Adamidou ihren Job als Verkäuferin in einem Athener Textilgeschäft – der Laden ging pleite. Ein Jahr lang bekam die Griechin Arbeitslosengeld. Einen neuen Job sucht sie bisher vergeblich. „Mit 53 Jahren habe ich so gut wie keine Chance auf dem Arbeitsmarkt“, sagt sie. Nachdem die letzten Ersparnisse aufgebraucht waren, gab die Frau ihr kleines Apartment auf und zog zu ihrer 76-jährigen Mutter. Von deren Witwenrente, 634 Euro netto, leben die beiden Frauen jetzt.
Ein Fall von vielen. In rund 350.000 griechischen Haushalten gibt es kein einziges erwerbstägiges Mitglied. Immer weniger Menschen in Griechenland leben von der eigenen Arbeit, sondern von Zahlungen aus den Sozialhaushalten, wie Renten und Arbeitslosengeld, oder von Zuwendungen ihrer Angehörigen – wie Dimitra Adamidou.Das strapaziert die Staatsfinanzen. Im Rahmen des Sparkurses, den die griechische Regierung auf Weisung der internationalen Geldgeber steuern muss, stehen weitere Einschnitte. Noch vor Weihnachten soll das griechische Parlament als Vorleistung für eine ausstehende Kreditrate ein weiteres Reformpaket verabschieden. Es wird voraussichtlich neue Kürzungen bei den Renten enthalten, die seit Beginn der Krise im Schnitt bereits um ein Viertel beschnitten wurden. Savvas Robolis, ehemaliger Professor für Volkswirtschaft an der Athener Panteios-Universität, sieht große Teile der griechischen Bevölkerung bereits in einer „unentrinnbaren Armutsspirale“.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.