Mehrere Bündel US-Dollar.
Mittwoch, 21.03.2018 21:01 von | Aufrufe: 1890

GESAMT-ROUNDUP: US-Notenbank hebt Leitzins an und bleibt auf Kurs

Mehrere Bündel US-Dollar. © Adam Gault / DigitalVision / Getty Images http://www.gettyimages.de

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed bleibt auf Kurs: Erstmals unter ihrem neuen Vorsitzenden Jerome Powell hebt sie ihren Leitzins an und signalisiert weitere graduelle Anhebungen. Der Leitzins "Fed Funds Rate" wurde um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent angehoben, wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten und Anleger hatten damit gerechnet. Es ist die sechste Zinsanhebung seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise.

Zugleich signalisierte die Fed, ihren Straffungskurs in diesem Jahr unverändert fortführen zu wollen. Neue Zinsprognosen der Notenbank zeigten, dass der geldpolitische Ausschuss im Mittel (Median) für dieses Jahr unverändert von insgesamt drei Zinsanhebungen ausgeht. Dieser Wert entspricht der vorherigen Prognose der Fed von Dezember 2017.

Ähnlich äußerte sich der Fed-Vorsitzende Powell nach dem Zinsentscheid vor der Presse. Die Fed strebe einen geldpolitischen Mittelweg an, sagte Powell. Dies spreche für weitere graduelle Zinserhöhungen. Der aktuelle Zinsschritt sei als Fortsetzung dieses Kurses zu verstehen.

In ihrer Erklärung zur Zinsentscheidung gibt sich die Fed zuversichtlicher für das ohnehin robuste Wirtschaftswachstum. "Die wirtschaftliche Erholung hat sich in den vergangenen Monaten verstärkt", äußerte die Notenbank. Die Wirtschaft sollte weiter mit einem moderatem Tempo wachsen und der Arbeitsmarkt stark bleiben. Zudem dürfte die Inflation in den kommenden Monaten anziehen. Mittelfristig sollte sich die Inflation in der Nähe des Zielwertes von zwei Prozent stabilisieren.

Diese Einschätzungen spiegeln sich auch in den neuen Projektionen der Federal Reserve. Die Prognosen der Notenbanker für das Wirtschaftswachstum für 2018 und 2019 fallen besser aus. Auch die Aussichten für den bereits auf Vollbeschäftigung zulaufenden Arbeitsmarkt werden noch günstiger eingeschätzt. An den Prognosen für die Inflationsentwicklung wurde dagegen wenig geändert.

Während die Fed ihren Straffungskurs für das laufende Jahr beibehält, signalisierte sie einen etwas härteren Kurs in den Jahren danach. Für 2019 werden anstatt der bisher signalisierten zwei Zinsanhebungen jetzt drei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Für 2020 wurde die Projektion ebenfalls etwas angehoben. Auch in ihrer Mitteilung stellte die Notenbank weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht.

Gefragt nach den Auswirkungen der protektionistischen Handelspolitik der US-Regierung sagte Powell, dass sich die bisher beschlossenen Maßnahmen noch nicht auf den Wirtschaftsausblick für die USA ausgewirkt hätten. Ein sich ausweitender Konflikt könnte die Aussichten jedoch eintrüben. US-Präsident Donald Trump hatte vor knapp zwei Wochen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt, die an diesem Freitag in Kraft treten sollen.

Die Reaktionen an den Finanzmärkten auf den Zinsentscheid deuteten darauf hin, dass einige Anleger auf einen strafferen Zinsausblick gesetzt haben dürften. Sowohl die Renditen für amerikanische Staatsanleihen als auch der Dollarkurs gaben nach zeitweisen Anstiegen nach. Der US-Aktienindex Dow Jones stand etwas tiefer als vor dem Zinsentscheid.

Mit dem jüngsten Zinsschritt setzt die Fed ihre Ende 2015 begonnen Zinswende fort. Seither ist der Leitzins sechsmal erhöht worden. Zudem arbeitet die Notenbank seit einiger Zeit daran, ihre durch Wertpapierkäufe aufgeblähte Bilanz zu verringern. Die aktuelle Zinssitzung war die erste unter der Leitung des neuen Notenbankvorsitzenden Jerome Powell. Die Entscheidungen im geldpolitischen Ausschuss fielen einstimmig./bgf/jsl/he


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