Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild).
Freitag, 09.05.2014 14:48 von | Aufrufe: 1545

GESAMT-ROUNDUP: Hoffnung auf Trendwende in der Stahlbranche wächst

Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild). © industryview / iStock / Getty Images Plus / Getty Images https://www.gettyimages.de/

DÜSSELDORF/SALZGITTER (dpa-AFX) - In der europäischen Stahlbranche wächst die Hoffnung auf ein Ende der langen Talfahrt. Der globale Branchenprimus ArcelorMittal (ArcelorMittal Aktie) sprach am Freitag von ermutigenden Signalen in seinen Hauptmärkten in Europa und den USA. Zuvor hatte bereits der zweitgrößte deutsche Hersteller Salzgitter über einen überraschend guten Jahresauftakt berichtet. Derweil legte die Stahlproduktion in Deutschland auch im April kräftig zu. Übertroffen wird das aber noch vom rasanten Aufschwung der Branche in Japan.

Im ersten Quartal steigerte ArcelorMittal vor allem dank einer starken Erholung in Europa den operativen Gewinn (Ebitda) um 12 Prozent auf 1,75 Milliarden US-Dollar (1,26 Mrd Euro). Unter dem Strich stand erneut ein Verlust, der aber von 345 Millionen Dollar (Dollarkurs) im Vorjahr auf 205 Millionen Dollar schrumpfte. An seiner Prognose hielt der Vorstand trotz wachsender Sorgen wegen der Ukraine-Krise und einer langsameren Wirtschaftsentwicklung in China fest. Demnach soll das Ebitda in diesem Jahr um gut eine Milliarde Dollar auf rund 8 Milliarden steigen. Zur weiteren Entwicklung in der Europäischen Union äußerte sich der Konzern dabei sogar etwas optimistischer als zuvor.

Konkurrent Salzgitter machte mit ersten Eckdaten ebenfalls Hoffnung auf bessere Zeiten. Im ersten Quartal schrieb das Unternehmen zwar einen Vorsteuerverlust von 8,7 Millionen Euro, wie es am Donnerstagabend mitteilte. Vor einem Jahr lag der Fehlbetrag noch bei 16,1 Millionen Euro. Damit schnitten die Niedersachsen nun besser ab als von Analysten erwartet. An ihrer Prognose hielten sie fest. 2014 will Salzgitter ein nahezu ausgeglichenes Vorsteuerergebnis erzielen. 2013 hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 478 Millionen Euro eingefahren, was neben dem starken Preisdruck an hohen Abschreibungen und einem eingeleiteten Sparprogramm lag.

Europa war in den vergangenen Jahren neben den USA das Sorgenkind der Branche. Während die Industrie gerade in Asien weiter kräftig wuchs, hatten die europäischen Hersteller mit den Folgen der Finanz- und Schuldenkrise zu kämpfen. Dabei trafen hohe Kapazitäten auf eine eingebrochene Nachfrage. Das setzte die Preise massiv unter Druck. Dem konnten sich auch die deutschen Hütten nicht entziehen, obwohl die Auftragslage dank der robusten Entwicklung der Wirtschaft hierzulande noch vergleichsweise stabil geblieben war.

Im April ging der Aufwärtstrend der deutschen Stahlhersteller weiter. Sie steigerten ihre Produktion um 3,9 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 3,7 Millionen Tonnen, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf mitteilte. Es war der achte Monat nacheinander, in dem die Produktion ausgeweitet wurde. Dennoch warnte der Verband vor zu großer Euphorie. Die hohe Produktion sei auch durch Sonderfaktoren wie den milden Winter gestützt. Das überzeichne die konjunkturelle Grundtendenz, die aber zumindest leicht aufwärts gerichtet sei.

In den Schatten wird der Aufwärtstrend in Europa von der Stimmung in Japan gestellt. Dem dortigen Marktführer Nippon Stee & Sumitomo (Sumitomo Aktie) Metal gelang im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr eine eindrucksvolle Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Unter dem Strich stand nun ein Gewinn von 243 Milliarden Yen (1,7 Mrd Euro). Ein Jahr zuvor stand unter dem Strich noch ein Verlust von 125 Milliarden Yen. Dabei profitierte der Konzern von der aggressiven Konjukturpolitik der japanischen Regierung.

Dagegen hatte der südkoreanischen POSCO-Konzern bereits im April einen Gewinneinbruch um drei Viertel gemeldet. Die Südkoreaner hatten mit der Konkurrenz aus Japan schwer zu kämpfen, die wegen der Abwertung des Yen ihre Waren nun billiger im Ausland verkaufen können. Zugleich drücken die gedämpften Wirtschaftsaussichten in China auf die Preise. Der deutsche Branchenprimus ThyssenKrupp (ThyssenKrupp Aktie) legt an diesem Dienstag seine Geschäftszahlen fürs vergangene Quartal vor./enl/jha/stb


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