Georg Kapsch – der Österreicher, der in Deutschland die Maut erhebt

Montag, 15.10.2018 19:32 von Handelsblatt - Aufrufe: 674

Das Wiener Unternehmen Kapsch wird die Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen erheben. Das sorgte für Aufsehen in Österreich.

Georg Kapsch ist ein angstfreier Unternehmer. Der CEO und Großaktionär des Wiener Telematikunternehmens Kapsch liest als Chef der Industriellenvereinigung – eine Art österreichischer BDI – auch der konservativ-rechtspopulistischen Regierung die Leviten.

Zuletzt warnte er die Koalition vor Angriffen auf die Pressefreiheit. Auslöser war die Anweisung des österreichischen Innenministeriums, die Kommunikation mit regierungskritischen Medien wie „Standard“ oder „Falter“ auf ein Minimum zu beschränken. Die Rechtspopulisten reagierten empört auf Kapschs Kritik. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sagte, diese Causa gehe ihn „einen Schmarren“ an.

Nun kündigt sich die nächste Verstimmung mit der österreichischen Regierung an. Kapsch hat den Zuschlag für die Erhebung der Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen bekommen. Sein Unternehmen wird die technische Ausrüstung liefern – ausgerechnet für ein Projekt, das die rechtskonservative Regierung in Wien bekämpft wie keine andere in Europa. Dass Kapsch den Zuschlag erhielt, ist nicht ohne Ironie.

Das „erste Stück vom deutschen Mautkuchen“ gehe nach Österreich“, merkte ein Politiker in Wien spöttisch an. Die Regierung will vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die deutsche Pkw-Maut klagen, wegen einer angeblichen Benachteiligung von EU-Ausländern. Deutsche Autofahrer werden über eine geringere Kfz-Steuer bei der Maut komplett entlastet.

Das 126 Jahre alte Familienunternehmen aus Wien setzt ein Lieblingsprojekt der CSU in der schwarz-roten Bundesregierung um. Die hoch umstrittene Pkw-Maut soll 2021 in Deutschland Wirklichkeit werden. Der Vertrag wurde mit der Berliner MTS Maut & Telematik Services geschlossen.

Sie ist eine hundertprozentige Tochter der börsennotierten Kapsch TrafficCom, die Georg Kapsch als CEO führt. Das Unternehmen betreibt in zahlreichen Ländern elektronische Straßengebührsysteme, darunter in Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Polen und Bulgarien.

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