Der Kreditbetrugsprozess um Ex-Porsche-Finanzchef Härter wird zu einem Puzzle aus verblassten Erinnerungen. Nur wenige Zeugen können sich erinnern. Außerdem streiten Anklage und Verteidigung um einen zentralen Begriff.
Der Kreditbetrugsprozess um den früheren Porsche-Finanzchef Holger Härter wird für das Gericht zu Herausforderung. Knapp vier Jahre nach der Entscheidung über einen Kreditantrag, bei dem Härter und sein Kollege falsche Zahlen angegeben haben sollen, konnte sich ein Zeuge der Bank nur noch vage entsinnen. Ich kann mich nicht an alle Details erinnern, räumte der Banker der BNP Paribas (BNP Paribas Aktie) am Mittwoch vor dem Stuttgarter Landgericht ein. Er wisse nicht einmal sicher, an welchen Besprechungen er teilgenommen habe. Im Prozess hatten bereits mehrere Zeugen auf Erinnerungslücken hingewiesen.
Hintergrund ist die Übernahmeschlacht zwischen der Porsche-Dachgesellschaft und Volkswagen (VW Aktie), bei der Porsche sich 2009 an die Bank gewandt hatte. Die BNP Paribas beteiligte sich damals mit 500 Millionen Euro an der Anschlussfinanzierung eines dringend benötigten 10-Milliarden-Euro-Kredits. In den vergangenen Monaten hatte die Kammer bereits deutsche Vertreter der Bank befragt. Die abschließende Entscheidung über den umstrittenen Kredit wurde den Zeugen zufolge aber im höchsten Kreditgremium in Paris getroffen. Neue Erkenntnisse erhofft sich das Gericht daher künftig von Zeugen aus Frankreich.
Der erste Zeuge der französischen Niederlassung, der am Mittwoch per Video in den Gerichtssaal zugeschaltet war, sagte allerdings, nur mutmaßen zu können. Er wisse nur noch Bruchstücke. Der Banker hatte die BNP Paribas bereits Ende 2010 verlassen. Dem Gericht geht es um zwei zentrale Fragen: Knackpunkt ist eine schriftliche Erklärung von Porsche, in der Härter und seine Leute fehlerhafte Angaben zum Finanzierungsbedarf gemacht haben sollen. Härter betont hingegen, er habe stets mit offenen Karten gespielt.
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