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Donnerstag, 21.11.2013 14:25 von | Aufrufe: 139

Für Bergbaumaschinenbranche geht es abwärts - Furcht vor Spionage

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ESSEN (dpa-AFX) - Für Deutschlands Hersteller von Bergbaumaschinen geht es nach vielen Jahren mit stürmischem Wachstum 2014 abwärts. Nach rund 6,3 Milliarden Euro Umsatz im laufenden Jahr rechne die Branche 2014 mit einem Rückgang im zweistelligen Prozentbereich, sagte Fachverbandschef Paul Rheinländer am Donnerstag in Essen. Schon 2015 könnten die Verkaufszahlen aber wieder anziehen. Zu den Erlösen gab es keine Angaben. Mit 93 Prozent Exportanteil beschäftigen die oft hoch spezialisierten Hersteller von Bergbaumaschinen für die Kohle-, Kies-, und Erzgewinnung in Deutschland rund 14 900 Menschen. Dabei sähen die Unternehmen ihr Know-how durch Industriespionageattacken zum Teil erheblich in Gefahr.

Grund für die "Delle" im Geschäftsverlauf sind nach Rheinländers Worten die fallenden Rohstoffpreise und eine allgemeine Marktverunsicherung. Mit Personalabbau rechne er aber nicht: "Das ist das letzte Mittel." Vorher könnten die Unternehmen auf Wiedereingliederung ausgelagerter Tätigkeiten, Abbau von Zeitarbeit und Kurzarbeit zurückgreifen. Der deutsche Ausstieg aus der Steinkohle bis Ende 2018 belastet das Geschäft trotz nachlassender Investitionen in diesem Feld kaum, wie Rheinländer sagte. Die Umsatzrückgänge könnten voraussichtlich im Ausland ausgeglichen werden. Hauptmärkte der deutschen Hersteller sind die USA, Russland und China.

Gegen Industriespionageattacken von Geheimdiensten bleibe den deutschen Maschinenbauern kaum eine Chance, sagte Rheinländer. "Da können wir Firewalls hochziehen so viel wir wollen." Nähere Details wollte er dazu unter anderem aus Rücksicht auf Kunden nicht nennen. Dass Maschinen kopiert würden, gehöre aber zum Geschäft. "Da werden oft drei Exemplare gekauft: Eins zum Auseinanderbauen, eines für Materialanalysen und eins zum Ausprobieren."

Bei hochkomplexen Anlagen sei das Nachbauen gar nicht so einfach und langwierig. "Meist bleiben uns zwei oder drei Jahre, um in der Zeit weiter zu entwickeln." Die deutschen Maschinenbauer patentierten zum Teil absichtlich bestimmte Details nicht, um den Nachbau zu erschweren, sagte Rheinländer. Patente erfordern sehr genaue Dokumentationen. "Die Maschinen haben oft versteckte Stellen, die wichtig sind für die Haltbarkeit." Viel Spezialwissen werde außerdem bewusst nicht in angreifbaren Rechnern gespeichert, sondern stecke nur in den Köpfen der Mitarbeiter./rs/DP/fbr


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