Geschäftsleute in der Besprechung (Symbolbild).
Donnerstag, 24.11.2022 14:59 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 834

FNG-Siegel 2023: Grün angeschmierte Fonds? Nein danke! 291 ESG-Fonds mit FNG-Siegel ausgezeichnet

Geschäftsleute in der Besprechung (Symbolbild). © NicoElNino / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

Foto: Robert Günther - picture alliance/dpa

Fast alle Fondshäuser verkaufen "grüne Fonds". Doch wie kann man wirklich nachhaltige Produkte von grünen Mogelpackungen unterscheiden? Das FNG-Siegel kann Anlegern als Orientierungshilfe dienen. Die ESG-Gewinner-Fonds:

291 nachhaltige Fonds und ETFs aus 13 europäischen Ländern wurden 2022 mit dem FNG-Siegel, einem unabhängigen Gütesiegel für nachhaltige Publikumsfonds, ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 310 Investmentfonds von 112 Fondshäusern um das Siegel beworben. Demnach erfüllten 19 Produkte – rund sechs Prozent der Bewerber – die Mindestkriterien des Gütesiegels nicht.

Eine Liste aller 291 Fonds und ETFs mit dem FNG-Siegel 2023 können Sie HIER DOWNLOADEN.

"Einfach erkennbare Orientierungshilfen in Zeiten immer komplexer werdender Regulatoriken sind gefragter denn je. Sie schaffen Vertrauen und sparen Zeit, gut gemachte nachhaltige Geldanlagen zu finden. Das FNG-Siegel als das etablierte deutschsprachige Gütezeichen nachhaltiger Geldanlagen sorgt weiter für eine qualitätsorientierte Zertifizierung auf Basis klar definierter, öffentlich einsehbarer Kriterien", erklärt Roland Kölsch, Geschäftsführer der QNG, die das FNG-Siegel verantwortet.

Um mit dem FNG-Siegel ausgezeichnet zu werden, müssen ESG-Fonds bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Tabu sind Investments in Waffen und Rüstung*, Kernenergie (inkl. Uran-Bergbau)*, Kohlebergbau*, Kohleverstromung**, Fracking*, Ölsande* sowie Tabakproduktion* (*=Fünf-Prozent-Umsatztoleranz; "kontroverse Waffen" sind vollständig ausgeschlossen; **= 10-Prozent-Umsatztoleranz).

Tabu sind außerdem Investments in unfreie Staaten (Freedom House-Ranking) sowie Staaten, die gesetzlich nicht an den Atomwaffensperrvertrag gebunden sind. Ausgeschlossen sind weiterhin Investments in Staaten mit hoher Korruption (Korruptions-Wahrnehmungsindex von Transparency International). Tabu sind zudem Investments in Staaten, die gesetzlich nicht an das Klima-Abkommen von Paris (COP-21) und/oder die gesetzlich nicht an die UN-Konvention zur biologischen Vielfalt (UN Biodiversitäts-Konvention) gebunden sind.

Außerdem müssen Anbieter Transparenzkriterien berücksichtigen und mittels normbasierten Screenings sicherstellen, dass ihre Anlagen nicht gegen den UN Global Compact, eine global gültige Norm im Bereich Arbeits- & Menschenrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung, verstoßen. Weiterhin müssen "alle Titel des jeweiligen Fonds komplett auf Nachhaltigkeits-Kriterien hin analysiert werden und das Produkt eine explizite Nachhaltigkeits-Strategie vorweisen.“

Besonders nachhaltige Investmentfonds, "die sich in den Bereichen 'institutionelle Glaubwürdigkeit', 'Produktstandards' und 'Portfolio-Fokus' (Auswahl- & Dialogstrategie, KPIs) besonders hervorheben", können in einem Stufenmodell mit bis zu drei Sternen ausgezeichnet werden. In diesem Jahr wurde an 100 Fonds ein FNG-Siegel mit drei Sternen verliehen.


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Das FNG-Siegel legt großen Wert auf Transparenz und Unabhängigkeit. So ist der unabhängige Prüfer des FNG-Siegels Professor Timo Busch von der Sustainable Finance Research Group der Universität Hamburg. Außerdem begleitet den Prüfprozess ein externes Komitee mit interdisziplinärer Expertise.

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion

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