Nach und nach kommen die in der Arktis festgenommenen Greenpeace-Aktivisten frei. Es ist aber nicht klar, ob sie auch das Land verlassen dürfen. Ihnen wird wegen ihrer Protestaktion nach wie vor „Rowdytum“ vorgeworfen.
Zwei Monate nach ihrer Festnahme bei einer Protestaktion in der Arktis sind fast alle Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace wieder aus russischer Haft entlassen worden. 29 von 30 Besatzungsmitgliedern wurde mittlerweile Kaution gewährt, 24 von ihnen konnten die Untersuchungshaft verlassen, unter ihnen auch der Kapitän des Greenpeace-Schiffes „Arctic Sunrise“.
Im Fall eines Australiers, dem die Freilassung auf Kaution verweigert worden war, erhob Greenpeace Einspruch. Fotograf Denis Sinjakow, der am Donnerstag freigelassen wurde, äußerte die Vermutung, dass die Entscheidung für die Gewährung der Kaution ganz oben getroffen worden sei.
Beim Australier, der am Montag als erster der Aktivisten zur Kautionsanhörung vor Gericht kam, sei diese Entscheidung vermutlich noch nicht bei den Richtern angekommen. Russland war für den harten Umgang mit den Aktivisten international scharf kritisiert worden.
Der Internationale Seegerichtshof in Hamburg wollte noch am Freitag über einen Antrag der Niederlande über die Freigabe des Greenpeace-Schiffes und der Besatzung entscheiden. Russland boykottiert das Verfahren, hat aber diese Woche damit begonnen, die Gefangenen zumindest gegen Kaution freizulassen.
Am Freitag kamen 13 der Aktivisten frei, drei weiteren wurde eine Kaution von je zwei Millionen Rubel (rund 45.400 Euro) gewährt. Freigelassen wurde unter anderem Peter Willcox, der Kapitän des Schiffes, das bei der Protestaktion an einer Ölplattform Mitte September von der russischen Küstenwache gestoppt und in den Hafen von Murmansk eskortiert wurde. „Ich fühle mich, als wäre ich von einem Baum runtergekommen, aber immer noch im Wald“, sagte er vor Journalisten. „Aber es ist ein großer Schritt.“
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