FARNBOROUGH (dpa-AFX) - Airbus
Seit Messestart am Montag hat der europäische Hersteller einen Auftrag der US-Fluglinie Delta über zwölf kleine Passagierjets vom Typ A220 hereingeholt. Am Mittwoch bestätigte zudem der britische Billigflieger Easyjet
Der US-Flugzeugbauer Boeing hatte bereits am Montag von Delta Air Lines (Delta Air Lines Aktie)
Am Mittwoch unterzeichnete nun noch Azerbaijan Airlines einen Vorvertrag über vier Großraumjets vom Typ 787 "Dreamliner". Das Modell ist bei Fluggesellschaften stark gefragt, doch Boeing darf neue Maschinen wegen Qualitätsmängeln in der Produktion schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr ausliefern. Solche Probleme addieren sich bei dem Hersteller zu den Schwierigkeiten, die auch der Konkurrenz und Unternehmen aus anderen Branchen zu schaffen machen.
Die Farnborough Airshow findet im jährlichen Wechsel mit dem Pariser Aérosalon am Flughafen Le Bourget statt. In den vergangenen beiden Jahren waren die Veranstaltungen wegen der Pandemie ausgefallen.
In den Jahren 2015 bis 2019 hätten die Hersteller bei den großen Messen im Sommer im Schnitt zusammen etwa 800 Bestellungen bekannt gegeben, rechnet Luftfahrt-Analyst Ken Herbert von der kanadischen Bank RBC vor. Normalerweise werden die meisten Aufträge an ersten beiden Messetagen bekannt gegeben. Donnerstags um die Mittagszeit ziehen die Hersteller dann einen Strich unter ihre Verkaufserfolge. Offiziell endet die Farnborough Airshow am Freitag (22. Juli).
Unterdessen schätzt Airbus-Chef Faury, dass die Engpässe in den Lieferketten noch etwa ein Jahr anhalten. "Es ist überall schlecht", sagte der Manager der "Financial Times". Die weltweiten Lieferketten hätten Schwierigkeiten, normal zu funktionieren. "Und das ist nicht nur ein Problem der Luft- und Raumfahrt." Hinzu kämen der branchenweite Mangel an Arbeitskräften, die höhere Inflation und die gestiegenen Energiekosten.
Derzeit stünden bei Airbus 26 sogenannte Gleiter herum. So nennt man augenzwinkernd fast fertige neue Flugzeuge, denen nur noch die Antriebe unter den Tragflächen fehlen. Derzeit fertigt der Hersteller monatlich etwa 50 Exemplare seiner Mittelstreckenjets aus der Modellfamilie A320neo, nachdem er die Produktion zu Beginn der Corona-Pandemie von etwa 60 auf 40 Stück gedrosselt hatte.
Bis kommenden Sommer will Faury den Ausstoß auf 65 Maschinen pro Monat hochfahren - schon das wäre ein Rekord. Bis 2025 soll die Produktion sogar auf monatlich 75 Stück wachsen - so prall sind die Auftragsbücher des Konzerns gefüllt. Doch die Triebwerksbauer hinkten dem schnellen Produktionsausbau zuletzt hinterher.
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Dabei haben die Kunden der zweistrahligen A320neo-Jets die Wahl zwischen dem Leap-Triebwerk von CFM und dem Getriebefan-Antrieb von Pratt & Whitney (P&W). CFM gehört zu dem französischen Hersteller Safran (Safran Aktie)
Das Airbus-Ziel von 75 monatlich Flugzeugen im Jahr 2025 droht allerdings zu wackeln. Pratt & Whitney werde die dafür nötige Zahl an Antrieben erst ab dem Jahr 2026 liefern können, sagte der zuständige Spartenchef von Pratt & Whitney, Rick Deurloo, in Farnborough.
Der Airbus-Rivale Boeing aus den USA hat bei seinem Mittelstreckenjet 737 Max nur mit CFM und dessen Leap-Triebwerk zu ringen. Das amerikanisch-französische Unternehmen liefert exklusiv alle Antriebe für den Flugzeugtyp, der in den Jahren 2019 und 2020 nach zwei tödlichen Abstürzen 20 Monate lang weltweit nicht abheben durfte. Inzwischen baut Boeing pro Monat wieder 31 Maschinen der Reihe, liegt damit aber noch weit unter dem Niveau aus der Zeit vor dem Flugverbot.
Dass Boeing die Produktion nicht stärker hochfährt, begründete der Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, am Sonntag ebenfalls mit dem Mangel an Triebwerken. Der Konzern richte seine Produktion an der Zahl der verfügbaren Antriebe aus./stw/ngu//he
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