BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Versicherungsbranche in der EU muss von Januar 2016 an strengere Kapitalregeln erfüllen. Darauf haben sich Unterhändler des Europaparlaments und des Ministerrates am frühen Donnerstagmorgen geeinigt, teilte die litauische EU-Ratspräsidentschaft in Brüssel mit. Mit den Regeln namens Solvency II will Brüssel die Branche krisenfest machen. So müssen die Anbieter künftig für alle Risiken bestimmte Eigenmittel vorweisen. Wer hohe Risiken eingeht oder in Aktien investiert, muss mehr Eigenkapital vorhalten. Zudem gibt es neue Berichtspflichten und eine schärfere Aufsicht. Auf diese Weise will die EU Pleiten verhindern und Kunden schützen.
Auf Druck der Branche räumt die EU den Anbietern langfristige Garantien ein, "um den Übergang von Solvency I auf Solvency II zu erleichtern". Die Branche hatte für bestehende Lebensversicherungs-Verträge eine Schonfrist von sieben Jahre gefordert. Details nannten die Litauer auf Nachfrage zunächst nicht.
Rund zwei Jahre dauerte die neue Gesetzgebung. Solvency II wird vom 1. Januar 2016 an für die Branche verbindlich sein. Parlament und Rat müssen den Kompromiss noch formal annehmen./mt/DP/stb
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