Symbolische Münzen der Kryptowährungen Litecoin, Ethereum, Bitcoin und Ripple.
Montag, 03.10.2022 06:00 von BTC-Echo | Aufrufe: 106

Ethereum: Bringt neuer Token Standard umkehrbare Transaktionen?

Symbolische Münzen der Kryptowährungen Litecoin, Ethereum, Bitcoin und Ripple. pixabay.com

Forscher der Stanford University haben ein Konzept für umkehrbare Transaktionen auf der Ethereum Blockchain vorgelegt. Ist die Endgültigkeit der Blockchain gefährdet?

Einer der größten Stärken der Blockchain ist ihre unveränderliche Natur. Sind Transaktionen getätigt und validiert, gibt es kein Zurück mehr. Für Opfer von Hacks und Co. war dies aber häufig Fluch statt Segen. Waren private Schlüssel, Wallets oder Smart Contracts erst einmal kompromittiert, konnten Angreifer oft ohne Konsequenzen Kryptos abzapfen. Aussicht auf Wiedergutmachung? Fehlanzeige.

Alleine durch Bridge-Hacks wurden dieses Jahr so bereits zwei Milliarden US-Dollar entwendet. Anders als bei einer Bank können die Gelder in der Blockchain-Welt nicht zurückgeholt werden.

Dieses Verlustrisiko war bisher der Preis der Unveränderlichkeit. Doch genau das könnte sich jetzt ändern. Denn Forscher der Stanford University haben ein Papier mit ersten Entwürfen zu umkehrbaren Transaktionen auf Ethereum veröffentlicht.

— kaili.eth (@kaili_jenner) September 24, 2022

Der neue Ethereum Token Standard

Laut diesem gäbe es dann die neuen Token Standards ERC20-R und ERC 721-R. Sie stellen eine Erweiterung der bisher am häufigsten genutzten Standards auf Ethereum (ERC20 und ERC 721) dar.

Der Token Standard bietet einem Smart Contract auf Ethereum im Prinzip das Regelwerk für die Handhabung dieses Tokens. So beispielsweise für seine Funktionalitäten in Verbindung mit einer DeFi-Anwendung.

Der neue Standard beinhaltet dann im Grunde eine Funktion zur Umkehrung einer Transaktion. Über die Umkehr entscheiden soll laut Forschern ein “dezentrales Gerichtssystem”.

Wird ein Nutzer also Opfer eines Hacks, bei welchem er seine Token verliert, kann er hier einen Antrag zur Einfrierung und Rückgabe stellen. Dann muss der Antragssteller die nötigen Beweise für die Missetat vorlegen, wobei auch der vermeintliche Angreifer seinerseits Beweise einreichen darf. Ein dezentrales Gerichtsverfahren sozusagen. Sind die Krypto-Geschworenen überzeugt, kehren die Token an ihren rechtmäßigen Besitzer zurück.


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Das Konzept stellt eine Zukunft in Aussicht, in der millionenschwere Hacks zur Vergangenheit gehören würden. Denn neben der Gefahr gefasst zu werden, müssten Hacker fortan damit rechnen, gestohlene Gelder über eine Transaktionsumkehr wieder zu verlieren.

Trotz der erkennbaren Vorteile zur Eingrenzung von Schäden durch Hacks und Co. ist der Vorschlag auf viel Kritik gestoßen.

Ethereum und Co.: Was ist mit der Endgültigkeit?

Denn das Konzept lässt noch viele Fragen offen. Eine der Forscherinnen räumt in ihrem Blog ein, dass nicht geklärt sei, wer die Richter in diesem dezentralen Gerichtssystem genau wären. Auch ihr eigener Anreiz und das eigentliche Wahlsystem sind noch ungeklärt.

Dies bietet neue Angriffsflächen. Sollten sich die vermeintlich “dezentralen Richter” zusammenschließen, wären sie vielleicht in der Lage, willkürlich Transaktionen umzukehren. Staatliche Intervention wäre über diesem Wege ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Vor allem die DeFi-Szene sieht den Vorschlag für reversible Transaktionen kritisch. Der Gründer des sanktionierten Krypto-Mixers Tornado Cash, Roman Semenov, zeigt die Grenzen der Idee auf.

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