Erdogan verspricht eine „starke Türkei“ – dank des Präsidialsystems, über das die Wähler Mitte April entscheiden sollen. Doch die türkische Wirtschaft schwächelt. Nun versucht Erdogan die schlappe Konjunktur aufzupäppeln.
Er gilt als „Vater des türkischen Wirtschaftswunders“: Unter Recep Tayyip Erdogan erlebte die Türkei den längsten und steilsten ökonomischen Aufstieg seit Gründung der Republik 1923. Im ersten Erdogan-Jahrzehnt zwischen 2003 und 2012 verdreifachte sich das statistische Pro-Kopf-Einkommen. Als Premierminister führte Erdogan sein Land in die G-20, den Klub der weltgrößten Wirtschaftsmächte. Selbst die globale Finanzkrise konnte den Aufstieg nur kurz bremsen: 2009 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwar um 4,8 Prozent, aber bereits 2010 lag die Türkei mit einem Wachstum von 9,2 Prozent wieder gleichauf mit China.
Nicht zuletzt dem Boom am Bosporus verdankte es Erdogan, dass er seit 14 Jahren an der Staatsspitze steht. Doch jetzt stottert der Wirtschaftsmotor: Dem Land droht ein Abschwung. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Teuerung zehrt an den Einkommen. Im dritten Quartal 2016 schrumpfte das BIP um 1,8 Prozent. Sollte sich die Talfahrt im vierten Quartal fortgesetzt haben, wofür vieles spricht, wäre das Land technisch in der Rezession. Die Inflation stieg im Januar auf 9,2 Prozent, nach 8,5 Prozent im Vormonat.
Die Lira hat in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber Dollar (Dollarkurs) und Euro rund ein Fünftel ihres Werts verloren. Das verteuert Importwaren und mindert die Kaufkraft der Menschen. Mitte Februar kam die nächste schlechte Nachricht von der staatlichen Statistikbehörde Turkstat: Mit 12,1 Prozent erreichte die Arbeitslosenquote ein Siebenjahreshoch.
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