Tommy Thomas muss einen der größten Finanzskandale der Geschichte des Landes aufklären. Schon seine Ernennung ist geschichtsträchtig.
Wen er denn nun als Erstes anklagen werde, wollten die Reporter von Tommy Thomas, 66, an seinem ersten Amtstag im Juni dieses Jahres wissen. Nach dem Regierungswechsel verlangten die Malaysier vor allem die rasche Aufklärung des Skandals rund um den Staatsfonds 1MDB. Doch der neue Generalstaatsanwalt blieb nüchtern: „Da muss ich erst einmal die Papiere anschauen.“
Und davon gibt es viele: Thomas muss einen der größten Finanzskandale der Geschichte des Landes aufklären. Das US-Justizministerium geht davon aus, dass rund 4,5 Milliarden Dollar (Dollarkurs) aus dem Staatsfonds veruntreut wurden. Thomas soll nicht nur die Verantwortlichen bestrafen, sondern auch das verlorene Steuergeld zurückholen.
Seit Montag ist klar, dass er die US-Bank Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) belangen will. Mehr als 3,3 Milliarden US-Dollar Schadensersatz verlangt er, weil die Bank seiner Meinung nach von dem Betrug wusste. Goldman Sachs beteuert dagegen, man sei reingelegt worden.
Es ist eine historische Aufgabe, die da vor Thomas liegt. Und dabei ist schon seine Ernennung geschichtsträchtig. Er ist der erste Generalstaatsanwalt in Malaysia seit 1963, der nicht zur Volksgruppe der Malayen gehört. In dem multiethnischen Staat, in dem Malaien oft bevorzugt werden, ist das außergewöhnlich. Thomas ist indischer Abstammung, Christ und plädiert für einen säkularen Staat. Für viele muslimische Malaien ist das schwer verdaulich.
Doch aufgrund seiner Leistungen in der Privatwirtschaft hat sich Thomas das Vertrauen des Premierministers Mahathir bin Mohamad erarbeitet. Nach seinem Studium in England gründete Thomas eine Kanzlei in Malaysia und arbeitete 40 Jahre erfolgreich als Anwalt. Dabei vertrat er auch 76 Hinterbliebene des verschollenen Fluges MH370 gegen Malaysia Airlines und erreichte die Herausgabe von Flugdaten.
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