Angela Merkel nimmt die Agenda-Kritik ihres Herausforderers Martin Schulz nicht länger hin – und kontert ausgerechnet mit einem Lob für einen früheren Gegner. Auch Teile der SPD zweifeln an ihrem Kandidaten.
Fast eine Stunde redet Martin Schulz bereits in der Maschinenhalle des Kunstkraftwerks Leipzig. Bis dahin hat der designierte SPD-Kanzlerkandidat den Busfahrern, Handwerkern und Bandarbeitern der Republik Respekt für ihre Lebensleistung gezollt und versichert, dass der Arbeitnehmer nicht nur als ein „Kostenfaktor mit zwei Ohren“ gesehen werden dürfe. Dann sagt Schulz, ihm sei vorgeworfen worden, er würde das Land schlechtreden.
„Nee“, ruft er den Hunderten Genossen und Besuchern zu, die am Sonntagnachmittag zu seiner Veranstaltung „Zeit für mehr Gerechtigkeit“ gekommen sind. „Die Kraft, die dieses Land hat, ist enorm“, versichert Schulz. Deshalb dürfe es noch immer bestehende Ungerechtigkeiten eigentlich gar nicht geben. Die aktuell fast 24 Milliarden Euro Überschüsse in den Staatskassen müssten darum investiert werden „in Bildung, in die Pflege und nicht genutzt werden für Steuersenkungen, von denen die Reichen am meisten profitieren“.
Merkel lobt SchröderDie von Schulz angeschlagenen „Gerechtigkeits“-Töne scheinen anzukommen. In den Umfragen zur Bundestagswahl im September liegt die SPD inzwischen erstmals seit Jahren wieder gleichauf mit oder sogar knapp vor der CDU. Allerdings gibt es auch eine erste Ernüchterung: Laut einer Emnid-Befragung halten 57 Prozent der Deutschen seine Ankündigung für unglaubwürdig, sich insbesondere für hart arbeitende Menschen einzusetzen. Zudem glauben nur 36 Prozent der Bundesbürger der Umfrage für die „Bild am Sonntag“ zufolge daran, dass Schulz im Herbst Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt ablösen wird.
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