Die US-Bank JP Morgan macht auf ihrem Investorentag deutlich, was die Finanzbranche von der US-Regierung erwartet: Nicht unbedingt weniger Regulierung, sondern weniger Chaos und mehr Abstimmung – auch auf internationaler Ebene.
Marianne Lake, Finanzvorstand bei JP Morgan, ist bekannt für ihren präzisen, sachlichen Stil. Beim Investorentag ihrer Bank skizzierte sie kurz, was sich aus ihrer Sicht bei der Bankenaufsicht ändern sollte. „Wir brauchen nicht unbedingt weniger Regulierung“, sagte sie. Es geht ihr um mehr „Konsistenz und Flexibilität“ bei den Vorgaben für Kapital und Liquidität.
„Bisher legen verschiedene Aufsichtsbehörden die Regeln zum Teil unterschiedlich aus“, sagte sie. In den USA gibt es mit der Notenbank (Fed), Einlagensicherung (FDIC), Wertpapieraufsicht (SEC), Derivateaufsicht (CFTC), dem Währungsbüro (OCC) und dem Büro zum Konsumentenschutz (CFPB) allein sechs nationale, breit aufgestellte Behörden, deren Kompetenzen sich zum Teil überschneiden, dazu kommen weitere Aufseher mit spezielleren Aufgaben oder auf Ebene der Bundesstaaten. Der Wettbewerb der Aufseher verhindert, dass sie sich zu sehr von den Banken beeinflussen lassen, führt aber auch zu einem Dickicht von Vorschriften.
Lake mahnt auch eine enge internationale Zusammenarbeit an. Wegen der nationalen Ausrichtung der neuen Regierung in den USA gibt es vor allem in Europa Befürchtungen, diese Kooperation könne Schaden nehmen. Tatsächlich haben internationale Banken wie JP Morgan aber ein dringendes Interesse, ihr Geschäft möglichst ungestört von nationalen oder regionalen Differenzen in Fragen der Regulation zu betreiben.
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