E.ON-Chef Teyssen: Trump kann Energiewende nicht stoppen

Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE, äußerte sich am heutigen Mittwoch bei einer Tagung in Berlin kritisch gegenüber der Umwelt- und Klimapolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Teyssen erklärte laut Medienberichten bei der „Handelsblatt Jahrestagung Energiewirtschaft 2017“, dass die Energiewende durch Trump nicht „verzögert werden“ könne. Trump, kritisierte der E.ON-Chef, sehe Klimaschutz als chinesische Verschwörung gegen die US-Wirtschaft. Jedoch könne Trump allein die Energiewende nicht stoppen – diese sei längst „kein politisches Projekt mehr“ und nicht von einer einzelnen Regierung abhängig.

Trump-Regierung streicht Klimaschutz-Fördergelder

Donald Trump hatte bereits kurz nach seiner Amtseinführung am Freitag begonnen, seine umstrittenen Pläne zur Umwelt- und Klimapolitik in die Tat umzusetzen. Wenige Stunden nach seiner Vereidigung als neuer US-Präsident wies Trump die US-Umweltbehörde EPA zum Einfrieren ihrer Klimaschutz-Fördergelder an. Bereits kurz nach der Amtsübernahme Trumps waren Informationen zum Klimaschutz von der Internetseite des Weißen Hauses verschwunden. Stattdessen ist dort nun der Energieplan der neuen Regierung zu lesen, in dem die Streichung von Umwelt-„Restriktionen“ zugunsten von Arbeitsplätzen und Löhnen angekündigt wird. Trump hatte im Wahlkampf wiederholt betont, die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen wieder aufleben lassen zu wollen.

E.ON konzentriert sich seit 2014 auf Energiewende

Welche Konsequenzen die Pläne der Trump-Administration tatsächlich für die Klimapolitik der USA haben werden, bleibt laut E.ON-Chef Teyssen weiter „unklar“. Teyssen hatte die Energiewende 2014 in der Agenda des Düsseldorfer Energiekonzerns verankert. E.ON hatte damals angekündigt, künftig auf fossile Energiequellen wie Kohle und Gas sowie auf Atomenergie verzichten und vermehrt auf erneuerbare Energien setzen zu wollen. E.ON  hatte seine Energiesparten wie Kohle und Gas infolgedessen an die im MDAX notierte Aktiengesellschaft Uniper SE ausgelagert.