„Man sollte sich nichts zusammenreimen“, rät EZB-Chef Mario Draghi – und meint damit die Spekulationen über einen negativen Zins. Einige Banken haben sich bereits auf so einen Strafzins vorbereitet.
EZB-Chef Mario Draghi hat Spekulationen über einen Strafzins für überschüssige Gelder der Banken die Spitze genommen. „Bitte schließen Sie nicht aus dem, was ich heute sage, auf die Möglichkeit negativer Einlage-Zinsen", sagte Draghi am Donnerstag auf einer Konferenz in Berlin. Das Thema sei zwar auf der jüngsten Zinssitzung Anfang November angesprochen worden.
„Doch seither gibt es nichts Neues", fügte der Italiener hinzu. „Damit das klar ist: Man sollte sich nichts zusammenreimen." Er reagierte auf einen Medienbericht, wonach die EZB erstmals in ihrer Geschichte einen Strafzins für Gelder ins Auge fasst, die Finanzinstitute bei der Notenbank parken. Investoren interpretierten Draghis Worte nun als Signal, dass ein solcher Schritt wahrscheinlich nicht kommt.
Mit einem Strafzins könnten Banken dazu angeregt werden, mehr Kredite zu vergeben statt das Geld bei der EZB zu deponieren. Gegner fürchten, dass die Geldhäuser die Kosten auf die Kunden abwälzen. Die Agentur Bloomberg hatte unter Berufung auf zwei mit den Debatten in der Notenbank vertrauten Personen berichtet, der unter dem Leitzins liegende sogenannte Einlagesatz könne auf minus 0,1 Prozent von derzeit null Prozent gekappt werden. Dies käme de facto einem Strafzins für jene Banken gleich, die Geld lieber sicher bei der EZB parken als es anderen Banken zu leihen.
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