Martin Schulz verhilft der SPD zu einem Höhenflug. Doch seine Forderungen verschrecken die Unternehmer. Eine exklusive Umfrage unter Führungskräften zeigt: Die Wirtschaft sehnt sich nach einer schwarz-gelben Koalition.
Wer in diesen Tagen auf SPD-Mitglieder trifft, erlebt Menschen in einem rauschhaften Zustand. Die Ursache ist klar: Martin Schulz hat seiner Partei zu neuem Selbstbewusstsein verholfen, das sich in steigenden Umfragewerten und einer Welle von Parteieintritten zeigt. In der Parteizentrale, dem Berliner Willy-Brandt-Haus, ist man davon überzeugt, die Begeisterung noch über Wochen und Monate erhalten und vielleicht sogar noch steigern zu können.
Doch während die Genossen ihre Zuversicht kaum mehr bändigen können, wachsen in den Chefetagen der Wirtschaft die Vorbehalte. Im direkten Vergleich mit Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) schneidet SPD-Kanzlerkandidat Schulz schlecht ab. Die 645 Führungskräfte der deutschen Wirtschaft, die das Forsa-Institut in der Zeit vom 7. bis 23. Februar für das Handelsblatt befragt hat, halten Merkel mit deutlicher Mehrheit für führungsstärker und kompetenter, aber auch für sympathischer.
Besonders deutlich fällt die Antwort auf die Frage aus, wer ihnen persönlich als Bundeskanzler lieber wäre: 66 Prozent der befragten Manager votierten hier für Merkel, nur 16 Prozent für Schulz. 18 Prozent der Befragten würden für keinen der beiden Kandidaten stimmen.
Das schlechte Abschneiden von Schulz überrascht Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauerverbandes VDMA, nicht. „Bislang habe ich vom SPD-Kanzlerkandidaten nichts wirklich Zukunftsweisendes gehört, eher im Gegenteil. Die Gerechtigkeitsdebatte, die er entfacht hat, klingt mir allzu sehr nach parteiinterner Vergangenheitsbewältigung“, sagte Brodtmann dem Handelsblatt. Lutz Goebel, Präsident des Verbandes „Die Familienunternehmer“, wirft Schulz Realitätsferne vor.
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