New York (Godmode-Trader.de) - Goldman Sachs bleibt ein Ölbulle. In einem aktuellen Research-Report, der von Reuters veröffentlicht wurde, rechnen die Experten mit einem Angebotsdefizit am globalen Ölmarkt im vierten Quartal dieses Jahres von 3 Mio. Barrel pro Tag (bpd), was eine Preiserholung bei der Referenzsorte Brent mit sich bringen sollte. Die jüngste Zunahme an schwimmenden Lagern sei eher eine „vorübergehend steigende Bestands-Allokation“ als ein Signal für eine neue Schwemme.
„Wir schätzen, dass der Ölmarkt weiterhin defizitär bleibt, wobei die spekulative Positionierung jetzt auf einem zu niedrigen Niveau liegt", schrieben die Analysten, die ihre Brent-Prognose von 49 Dollar/Barrel per Jahresende und 65 Dollar/Barrel bis zum dritten Quartal 2021 zugleich bestätigten. Das Team um Rohstoffguru Jeffrey Currie erwartet zudem, dass WTI-Rohöl bis zum dritten Quartal 2021 auf 55,88 Dollar je Barrel steigen wird (vorherige Prognose: 51,38 USD/Barrel). „Es wird immer wahrscheinlicher, dass Impfstoffe ab dem kommenden Frühjahr auf breiter Basis verfügbar sind und das globale Wachstum inklusive der Ölnachfrage, und hier insbesondere der Luftverkehrsnachfrage, damit anheizen werden“
Die Vitol Group, der weltgrößte unabhängige Ölhändler, bläst ins gleiche Horn. Laut einer aktuellen Prognose sollten die globalen Lagerbestände bis Jahresende weiter abschmelzen. Die weltweiten Ölvorräte sind seit ihrem Höchststand von 1,2 Mrd. Barrel Anfang des Sommers um etwa 300 Mio. Barrel zurückgegangen und werden zwischen September und Dezember voraussichtlich um weitere 250 bis 300 Mio. Barrel zurückgehen, wie Vitols CEO Russell Hardy Anfang diese Woche in einem Interview mit Bloomberg prognostizierte. Vitol schätzt die kurzfristigen Aussichten für Öl damit deutlich optimistischer ein als andere Rohstoffhändler.
