Ein Palladiumbarren.
Freitag, 09.03.2018 15:00 von | Aufrufe: 15329

Die etwas anderen Edelmetallinvestments: Platin und Palladium

Ein Palladiumbarren. - © claffra / iStock / Getty Images Plus / Getty Images www.gettyimages.de

Was sind Platin und Palladium?

Denkt man an Edelmetalle kommen einem zunächst Gold und Silber in den Sinn, nicht jedoch Platin oder das artverwandte Palladium. Dabei ist Platin sogar das wertvollste Edelmetall der Welt, denn es ist seltener und schwerer als Gold. Zum Vergleich: 2017 wurden dem Statistikportal Statista zufolge weltweit mehr als 3.000 Tonnen Gold gefördert. Bei Platin waren es nur etwa rund 200 Tonnen. Der Wert von Platin bemisst sich dabei nicht nur nach seinem Vorkommen in der Natur, sondern auch nach der Herstellung von reinem Platin - ein langwieriger und komplizierter Veredelungsprozess. Das gräuliche Metall nimmt in unserer Kulturgeschichte einen geringeren Stellenwert ein, dabei gestalten sich die möglichen Einsatzgebiete heutzutage vielfältig. Vor allem in der Chemie- und Elektronikindustrie wird Platin viel genutzt und auch in der Schmuckherstellung spielt es eine Rolle. In der Automobilindustrie, genauer in der Katalysator-Technik, eignet sich Platin besser als andere Metalle.

Palladium ist eher unbekannt und kommt sogar noch seltener vor als Platin. Die beiden wichtigsten Palladiumproduzenten sind Russland und Südafrika. Allerdings wird das silberweiße Metall in der Regel nur als Nebenprodukt bei der Förderung von Kupfer und Nickel gewonnen. Im Hinblick auf die chemischen Eigenschaften kommt Palladium Platin sehr nahe und findet deshalb in denselben Einsatzgebieten Verwendung und kann dieses bisweilen sogar ersetzen.

Gründe und Möglichkeiten für eine Anlage

Da Platin einen sehr hohen Eigenwert hat, eignet es sich als physische Wertanlage, beispielsweise in Form von Platinbarren oder -münzen. Dennoch entscheiden sich die meisten Anleger eher für Gold. Hinzu kommt auch, dass sich eine Anlage in physisches Platin vergleichsweise schwierig gestaltet, da nicht jeder Händler Platin anbietet und es selbst bei den größeren Anbietern oft nur unregelmäßig verfügbar ist. Das Angebot an physischem Palladium ist sogar noch rarer gesät. Allerdings eignet sich auch dieses Edelmetall aufgrund seiner inneren Kaufkraft als Alternative zu den üblichen Papierwährungen. Neben der physischen Anlage ist es auch möglich über Zertifikate, Aktien auf Minenbetreiber, Fonds, Exchange Traded Commodities (ETCs), Exchange Traded Funds (ETFs) und Contracts of Difference (CFDs) in Platin und Palladium zu investieren. Anleger sollten allerdings bedenken, dass Platin und Palladium keine laufenden Erträge, Zinsen oder Dividenden abwerfen. Ebenso gilt es zu beachten, dass Angebot und Nachfrage stark schwanken können. Der Platinpreis und auch der Palladiumpreis können daher sehr volatil ausfallen.

Platin steht meist im Schatten von Gold und Silber. Da es in der Vergangenheit stärker an Wert eingebüßt hat, besteht allerdings möglicherweise auch ein höheres Aufholpotenzial. Zwar kostete Platin zwischenzeitlich mehr als Gold, inzwischen liegt es allerdings wieder deutlich unterhalb der Gold-Notierungen. Das Kaufinteresse wird sowohl bei Platin als auch Palladium stark von der Industrie geprägt, insbesondere von der Autoindustrie. Dies kann bei einem stockenden Bedarf und einem sinkenden Absatz von Autos mit Benzinmotoren allerdings auch dazu führen, dass ein großer Teil des Platin- und Palladium-Bedarfs sinkt und der Preis einbricht.

Lohnt sich ein Investment?

Der Platinpreis erreichte 2008 einen Höchststand von über 2.000 US-Dollar. Kurz danach folgte dann jedoch der Einbruch auf nur noch knapp über 800 US-Dollar. Die industrielle Nachfrage, vor allem im Automobilsektor, befeuert eigentlich die Entwicklung der Platin- und Palladiumpreise. Derzeit gibt es in der Automobilbranche allerdings einen Wandel hin zu Elektro- und Hybridfahrzeugen. Die Konsequenz: Platin und Palladium werden vermutlich das Nachsehen haben. Ein Großteil des Platins, das in Katalysatoren zum Einsatz kommt, kann außerdem recycelt werden.

Da Platin jedoch stärker an Wert eingebüßt hat als beispielsweise Gold, kann ihm theoretisch auch ein stärkeres Aufholpotenzial zugeschrieben werden. Für eine Anlage in Platin und auch in Palladium können dabei gleich mehrere Gründe sprechen: So sind beide Metalle stark in der Industrie gefragt, vor allem in der Automobilbranche. Da diese Branche trotz Abgas-Skandalen aktuell dennoch weiterhin boomt, ist eine steigende oder zumindest anhaltend hohe Nachfrage nicht ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass Platin kaum in seiner Reinform vorkommt und seltener abgebaut wird. Die Förderung gestaltet sich teuer und kompliziert, was den Wert deutlich steigern kann. Als Alternative und Konkurrenz zu Platin könnte demnach auch Palladium an Fahrt gewinnen.

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