Ein Bagger bei der Arbeit in einer Förderanlage.
Donnerstag, 22.03.2018 13:28 von | Aufrufe: 5869

Die Aktien der Minenbetreiber – Eine Alternative zum Direktinvestment in Gold & Co.?

Ein Bagger bei der Arbeit in einer Förderanlage. - © CC0 pixabay.com

Wer von den Kurserwartungen für die Edelmetalle im Jahr 2018 nicht überzeugt ist, könnte einen Blick auf Quellen der glänzenden Rohstoffe werfen – die Minenbetreiber. Die meisten dieser Unternehmen befinden sich in den USA, Kanada und Australien und fördern Rohstoffe in Afrika und Nord- oder Südamerika. Anleger können dabei direkt in einzelne Unternehmen investieren oder aber ihr Geld in Indizes anlegen, die Förderunternehmen einzelner oder mehrerer Rohstoffe vereinen.

Wie schneiden die Goldförderunternehmen ab?

Bei Barrick Gold handelt es sich wohl um eines der bekanntesten Goldförderunternehmen der Welt. Im Jahr 2016 förderte das kanadische Unternehmen 5,5 Millionen Unzen (171 Tonnen) Gold und verdiente damit unterm Strich 861 Millionen US-Dollar. Für die Barrick-Aktie lief es im vergangenen Jahr dagegen eher schlecht. Auf Jahressicht verlor das Papier rund 37 Prozent an Wert. Seit Beginn dieses Jahres verzeichneten die Titel einen Kursrückgang von etwa 15 Prozent. Derzeit zahlen Anleger für eine Aktie des Konzerns 9,92 Euro. Grund dafür könnte sein, dass Barrick Anfang 2017 seine Erwartungen bezüglich der eigenen Goldförderung von 5,6 bis 5,9 Millionen Unzen auf 5,3 bis 5,5 Millionen Unzen korrigiert hat. Zudem verhängte die Regierung in Tansania einen Exportstopp von einigen Mineralien, von dem auch die Acacia-Mine betroffen war, an der Barrick Gold nach Angaben von Reuters rund 64 Prozent hält.

Etwas besser läuft es dagegen beim südafrikanischen Konkurrenten AngloGold Ashanti. Der Goldkonzern förderte im Jahr 2017 in seinen 17 Minen mit 3,75 Millionen Unzen (117 Tonnen) und hatte am Jahresende ein Minus von 171 Millionen US-Dollar in den Büchern stehen. Mit einem Kursverlust von 28 Prozent auf Jahressicht steht AngloGold Ashanti jedoch etwas besser da als Konkurrent Barrick, wirklich glänzen kann der Konzern damit aber nicht. Probleme gab es für AngloGold in der jüngeren Vergangenheit in Südafrika aufgrund geringerer Produktionsvolumen, wodurch sich die Kosten für das Unternehmen erhöhten. Neben dem stärkeren südafrikanischen Rand könnten zudem die Spekulation um eine Entlassung von bis zu 8.500 Mitarbeitern eine Rolle gespielt haben. Seit Beginn des Jahres 2018 büßte das Papier der Südafrikaner rund zwölf Prozent an Wert ein und steht damit seinem kanadischen Konkurrenten in nichts nach. Derzeit kostet eine Aktie von AngloGold Ashanti 7,39 Euro.

Darf es doch ein bisschen Silber sein?

Auf Silber spezialisiert hat sich dagegen das Unternehmen First Majestic Silver mit Hauptsitz in Kanada. Der Konzern fördert sein Silber vor allem in Mexiko. Im Jahr 2017 brachte First Majestic 9,7 Millionen Unzen Silber ans Tageslicht, was etwas mehr als 300 Tonnen des edlen Metalls entspricht. Gleichzeitig stand für das Unternehmen am Ende des Jahres aber ein Verlust von 53,3 Millionen US-Dollar in den Büchern. Niedergeschlagen hat sich das Ergebnis ebenfalls in der Aktienperformance von First Majestic, die auf Jahressicht rund 23 Prozent eingebrochen ist. In den ersten beiden Quartalen des Jahres 2017 musste First Majestic Produktionsrückgänge von bis zu 16 Prozent hinnehmen. Im Mai haben Mitarbeiter einer Mine von First Majestic in Mexiko zudem die Arbeit niedergelegt. Im bisherigen Verlauf des aktuellen Jahres konnte First Majestic seine Anleger bei einem Kursverlust von neun Prozent weiterhin nicht recht überzeugen. Derzeit zahlen sie für ein Papier des Unternehmens 4,96 Euro.

Doch nicht jedes Unternehmen fokussiert sich so stark auf ein einziges Edelmetall. SSR Mining beispielsweise hat die Edelmetalle Gold und Silber in seiner Unternehmensstrategie vereint. SSR förderte im Jahr 2017 rund 370.000 Tonnen Gold und 6,2 Millionen Unzen (192 Tonnen) Silber. Damit verzeichnete SSR 2017 einen Jahresüberschuss von 71,5 Millionen US-Dollar. Anleger scheint dies jedoch wenig beeindruckt zu haben. Die Titel des Konzerns verloren im Jahr 2017 bis zum Jahresende etwa acht Prozent ihres Wertes. In seiner US-Mine förderte SSR acht Prozent weniger Mineralien als noch 2016 nachdem es zu einem tödlichen Unfall in der Mine gekommen war. Für die Minen in Kanada und Argentinien hat das Unternehmen jedoch seine Ziele erreicht. Auch in diesem Jahr schwankt die Performance der SSR-Aktien deutlich. Aktuell zahlen Anleger für ein Papier von SSR 7,42 Euro.

Hatten Anleger die Titel des peruanischen Bergbauunternehmen Compañía de Minas Buenaventura in den vergangenen Jahren in ihr Portfolio aufgenommen, konnten sie sich auf Dreijahressicht über eine Wertsteigerung der Aktie von mehr als 37 Prozent freuen. Auf Einjahressicht verzeichnete das Papier ein Plus von knapp 19 Prozent. Buenaventura setzt neben Gold und Silber auch auf Kupfer, Zink und Blei und scheint damit Erfolg zu haben. Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung von 19 Prozent verzeichnen und die Produktion fast aller seiner Metalle erhöhen. Für eine Aktie des Unternehmens zahlen Anleger derzeit 12,19 Euro.

Für die Unentschiedenen – Indizes der Minenbetreiber

Wollen Anleger nicht nur in ein Unternehmen investieren, könnte sich ein Blick auf Gold- und Silberindizes lohnen. Bei dem NYSE Arca Gold Bugs handelt es sich um einen reinen Goldindex. Er umfasst Unternehmen wie Barrick Gold, Anglogold Ashanti oder Randgold Resources. Zu den erfolgreichsten Unternehmen des Index in den vergangenen drei Jahren gehören unter anderem Iamgold und Newmont Mining. Der Index selbst hat im gleichen Zeitraum 2,2 Prozent an Wert zugelegt. Auf Jahressicht hingegen büßte er rund 14 Prozent ein, seit Anfang dieses Jahres sind es 9,8 Prozent. Ein Papier des NYSE Arca Gold Bugs kostet derzeit 173,56 Euro.

Silber- und Goldproduzenten aus der ganzen Welt finden sich dagegen im PHLX Gold & Silver Sector Index (XAU) wieder. Gelistet ist der Index an der US-amerikanischen Technologiebörse Nasdaq und umfasst Unternehmen wie Barrick Gold, Yamana Gold, Agnico-Eagle Mines, First Majestic Silver oder Pan American Silver. Ein Wertpapier des Index kostet derzeit 80,59 Euro. Nach einem Kurssturz Ende des Jahres 2015 auf unter 45 Euro erholte sich der PHLX wieder. In seiner Performance schwankt der Index jedoch stark. Auf Jahressicht hat er 5,3 Prozent an Wert verloren. In den ersten Monaten des Jahres 2018 verlor der PHLX 5,5 Prozent. Sollten sich Anleger für das Investment in einen der Indizes entscheiden, sollten sie bedenken, dass viele Unternehmen im gleichen Sektor ähnlich auf Marktbewegungen reagieren. Bei einem reinen Investment in Edelmetallindizes sollten Anleger daher das sogenannte Klumpenrisiko beachten, welches zu Verlusten führen kann, sollten beispielsweise Gold oder Silber stark an Wert verlieren.


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