FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat seinen leichten Aufwärtstrend am Donnerstag nicht fortsetzen können. Sorgen um die Niederlande hätten die Gemeinschaftswährung belastet, sagten Händler. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3120 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vortag. Zur Wochenmitte hatte der Euro einen Cent gutgemacht, nachdem der erste Schock über die politische Pattsituation in Italien verflogen war.
Die Niederlande drohen sich zum nächsten Problemfall im Euroraum zu entwickeln. Das Haushaltsdefizit wird auch 2014 wieder über drei Prozent liegen, wie aus jüngsten Prognosen des zentralen Wirtschaftsinstituts CPB hervorgeht. Gerüchten aus dem Handel zufolge steht das Land zudem unmittelbar vor einer Bonitätsabstufung durch eine der großen Ratingagenturen.
Die lange als solider Euro-Kernstaat geltenden Niederlande treiben mittlerweile vielen Volkswirten die Sorgenfalten auf die Stirn. Experten sehen bedrohliche Übertreibungen am Immobilienmarkt, zudem ist die private Verschuldung hoch. Nach Einschätzung der Ökonomen von der Allianz-Versicherung ist das Krisenquartett PIGS (Portugal, Italien, Griechenland, Spanien) inzwischen von FISH (Frankreich, Italien, Spanien, Holland) abgelöst worden.
Weiteren Gegenwind für den Euro gibt es durch die schwierige Regierungsbildung in Italien. Zudem dürften am Donnerstag amerikanische Konjunkturdaten das Interesse auf sich ziehen. Am frühen Nachmittag werden Detailzahlen zum Wirtschaftswachstum im Schlussquartal 2012 veröffentlicht. Nachdem erste Daten eine rote Null gebracht hatten, dürfte das Wachstum leicht angehoben werden. Als Hauptgrund gilt die starke Verbesserung der amerikanischen Handelsbilanz im Dezember./hbr/bgf
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